Homöopathie bei einer Blasenentzündung

Eine Blasenentzündung geht mit brennenden Schmerzen beim Wasserlassen und einer zunehmenden Häufigkeit der Toilettengänge einher. Auch Unterleibs- oder Rückenschmerzen und eine trübe oder sogar blutige Verfärbung des Urins kommen häufig hinzu. Die Entzündung wird meist von Bakterien verursacht, die über die Harnröhre in die Harnblase aufsteigen.

Frauen sind aufgrund ihrer kurzen Harnröhre deutlich häufiger betroffen, ebenso Schwanger, Diabetiker und beim Träger eines Blasenkatheters. In der Regel heilt eine Blasenentzündung problemlos aus. Dabei können verschiedene Homöopathika zur Linderung der Symptome beitragen.

Diese Homöopathika werden verwendet

Zahlreiche Homöopathika können bei einer Blasenentzündung verwendet werden:

  • Acidum benzoicum
  • Apisinum
  • Aristolochia
  • Berberis
  • Dulcamara
  • Kalium chloratum
  • Nux vomica

Acidum benzoicum

Wann kommt es zum Einsatz:
Acidum benzoicum wird bei Blasenentzündungen, Nierensteinen und Nierenkoliken eingesetzt. Auch bei Gicht und Beschwerden der Prostata kommt es zum Einsatz.

Wirkung:
Das Homöopathikum wirkt reinigend auf die Harnblase und sorgt für eine Reduzierung der häufigen Toilettengänge.

Dosierung:
Das homöopathische Mittel sollte in Form von drei Globuli dreimal täglich in der Potenz C5 eingenommen werden.

Apis mellifica

Wann kommt es zum Einsatz:
Das homöopathische Mittel kann, neben Blasenentzündungen, auch bei Entzündungen der Bindehaut und des Mittelohrs eingesetzt werden. Ein weiterer häufiger Anwendungsgrund sind Bienenstiche.

Wirkung:
Apis mellifica wirkt hemmend auf die Entzündungsprozesse der Schleimhaut in der Harnblase. Auch geschädigte Zellen durch die Reizung werden abtransportiert.

Dosierung:
Das Homöopathikum kann in der Potenz D6 bis zu fünfmal am Tag mit drei Globuli eingenommen werden. Die Potenz D12 eignet sich bei akuten Symptomen, allerdings nur mit zwei Anwendungen pro Tag.

Apisinum

Wann kommt es zum Einsatz:
Apisinum kommt bei Ödemen, Gelenkschmerzen und Blasenentzündungen zum Einsatz. Auch bei Menstruationsbeschwerden wird das homöopathische Mittel häufig verwendet.

Wirkung:
Die Wirkung des Homöopathikums beruht auf einer Hemmung der Entzündungsprozesse, wodurch die Reizung der Zellen in der Harnblase abklingen kann.

Dosierung:
Die Einnahme wird mit drei Globuli mehrmals täglich in den Potenzen D6 und D12 empfohlen.

Aristolochia

Wann kommt es zum Einsatz:
Aristolochia wird neben Blasenentzündungen vor allem bei Menstruationsbeschwerden, sowie Beschwerden durch die Schwangerschaft oder Wechseljahre eingesetzt.

Wirkung:
Das homöopathische Mittel wirkt besonders effektiv an den Schleimhäuten der Harnwege und der Genitalien. Dadurch können Schmerzen gezielt reduziert werden.

Dosierung:
Die Globuli werden für die eigenständige Einnahme mit den Potenzen D6 und D12 mehrmals täglich empfohlen.

Berberis aquifolium

Wann kommt es zum Einsatz:
Das Homöopathikum kommt vor allem bei Schuppenflechte, sowie weiteren Ausschlägen der Haut zum Einsatz. Auch bei Blasenentzündungen und Abgeschlagenheit kann es verwendet werden.

Wirkung:
Berberis aquifolium hat eine stimulierende Wirkung auf Drüsen und sorgt für eine Reinigung der Harnblase.

Dosierung:
Zwei bis drei Globuli des homöopathischen Mittels können in den Potenzen D6 oder D12 dreimal pro Tag eingenommen werden.

Berberis

Wann kommt es zum Einsatz:
Berberis wird bei verschiedenen Beschwerden des Harntrakts eingesetzt. Neben Blasenentzündungen gehören hierzu auch das Steinleiden, sowie Erkrankungen der Niere.

Wirkung:
Die Wirkung des Homöopathikums beruht unter anderem auf der Entzündungshemmung, sowie der Schmerzlinderung.

Dosierung:
Bei Blasenentzündungen können die Potenzen D6 oder D12 angewendet werden.

Cantharis vesicatoria

Wann kommt es zum Einsatz:
Cantharis vesicatoria wird vor allem bei Blasenentzündungen, Harnwegsinfekten und Reizungen der Haut, wie beispielsweise Sonnenbrand, eingesetzt.

Wirkung:
Das homöopathische Mittel wirkt antientzündlich und bekämpft die Erreger, die sich in der Harnblase angesammelt haben.

Dosierung:
Bei regulären Beschwerden sind die Potenzen D6 oder D12 für ein mehrmaliges Einnehmen von drei Globuli am Tag ausreichend.

Delphinium Staphisagria

Wann kommt es zum Einsatz:
Zu den Einsatzgebieten des Homöopathikums gehören neben der Blasenentzündung Zahnschmerzen, Bindehautentzündungen, sowie Migräne und Menstruationsbeschwerden.

Wirkung:
Delphinium Staphisagria wirkt beruhigend auf Reizungen der Schleimhäute in der Harnblase und somit auch schmerzlindernd.

Dosierung:
Die Potenz D12 wird bei regulären Beschwerden der Blasenentzündung empfohlen. Akute Beschwerden können auch mit der Potenz D6 behandelt werden.

Dulcamara

Wann kommt es zum Einsatz:
Dulcamara kommt vor allem bei Blasenentzündungen, Heuschnupfen, Ohrenschmerzen, sowie Erkrankungen des Verdauungstrakts zum Einsatz.

Wirkung:
Das homöopathische Mittel wirkt schmerzreduzierend und sorgt für eine Reizlinderung der Harnblasenschleimhaut.

Dosierung:
Die Dosierung wird mit drei Globuli dreimal täglich mit den Potenzen D6 oder D12 empfohlen.

Equisetum hiemale

Wann kommt es zum Einsatz:
Equisetum hiemale wird bei Erkrankungen der Harnwege, Blasenentzündungen, sowie bei Ödemen und rheumatischen Erkrankungen eingesetzt.

Wirkung:
Das homöopathische Mittel wirkt leicht ankurbeln auf die Harnaustreibung, wodurch eine Durchspülung der Blase erzielt werden kann.

Dosierung:
Die Globuli können dreimal täglich in den Potenzen D6 oder D12 eingenommen werden.

Eupatorium purpureum

Wann kommt es zum Einsatz:
Das Homöopathikum wird neben der Blasenentzündung auch bei Grippe und Fieber, sowie Kopfschmerzen und Beschwerden des Magens eingesetzt.

Wirkung:
Die Wirkung von Eupatorium purpureum beruht auf der Unterstützung des Immunsystems sowie der Reduzierung von Schmerzen.

Dosierung:
Für die Dosierung werden die Potenzen D6 und D12 mit mehreren Globuli, je nach Beschwerden, empfohlen.

Kalium chloratum

Wann kommt es zum Einsatz:
Kalium chloratum kann bei verschiedenen Entzündungen eingesetzt werden. Hierzu gehört neben der Blase auch die Entzündung der Augen, Gelenke oder der Magenschleimhaut.

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Wirkung:
Kalium ist ein wichtiges Element im Körper, das bei verschiedenen Stoffwechselprozessen beteiligt ist.

Dosierung:
Das Homöopathikum wird mit der Potenz D6 mit mehrmaliger Einnahme der Globuli empfohlen.

Kalium nitricum

Wann kommt es zum Einsatz:
Kalium nitricum kommt bei Durchfall, Asthma und Schnupfen zum Einsatz. Auch bei Blasenentzündungen und Beschwerden des Herzens kann es eingesetzt werden.

Wirkung:
Das homöopathische Mittel ist an der Unterstützung verschiedener Stoffwechselprozesse im Körper beteiligt.

Dosierung:
Die Dosierung sollte in den Potenzen D6 oder D12 bei eigenständiger Anwendung erfolgen.

Mercurius corrosivus

Wann kommt es zum Einsatz:
Das Homöopathikum wird vor allem bei entzündlichen Erkrankungen, beispielsweise bei der Blasen-, Ohren-, Hals- oder Mundschleimhautentzündung eingesetzt.

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Wirkung:
Mercurius corrosivus wirkt antientzündlich und führt entsprechend zu einer Schmerzlinderung, sowie einer beruhigenden Wirkung auf die Zellen der Harnblase.

Dosierung:
Für die eigenständige Dosierung des homöopathischen Mittels werden die Potenzen D6 und D12 mit drei Globuli mehrmals täglich empfohlen.

Nux vomica

Wann kommt es zum Einsatz:
Nux vomica kann bei Blasenentzündungen, Bauchkrämpfen, Erbrechen, sowie bei Schlafstörungen und Überanstrengung des Körpers eingesetzt werden.

Wirkung:
Das homöopathische Mittel wirkt krampflösend und lindernd bei einer Blasenentzündung, die durch Stress verursacht wurde.

Dosierung:
Bei akuten Symptomen kann das Homöopathikum mit der Potenz D6 mehrmals pro Tag eingenommen werden.

Staphisagria

Wann kommt es zum Einsatz:
Das Homöopathikum kommt bei der Wundheilung, beispielsweise bei Schnittwunden zum Einsatz. Auch Blasenentzündungen oder Zahnschmerzen können damit behandelt werden.

Wirkung:
Staphisagria wirkt unterstützend bei der Regeneration von geschädigten Häuten und Schleimhäuten.

Dosierung:
Drei Globuli des homöopathischen Mittels können in den Potenzen D6 oder D12 mehrmals am Tag eingenommen werden.

Gibt es ein passendes Komplexmittel?

Pflügerplex® Uva ursi

Wirkstoffe:
Das Komplexmittel enthält die Wirkstoffe

  • Aconitum napellus D4
  • Arctostaphylos uva-ursi S2
  • Citrullus colocynthis D4
  • Hydrargyrum bichloratum D8
  • Lytta vesicatoria D4
  • Solanum dulcamara D3
  • Thuja occidentalis D3

Wirkung:
Pflügerplex® Uva ursi lindert die Beschwerden bei einer Entzündung der Harnblase und wirkt reinigend.

Dosierung:
Bei akuten Beschwerden können bis zu sechs Tabletten am Tag eingenommen werden. Das Mittel sollte nicht länger als eine Woche angewendet werden.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Homöopathika nehmen?

Die Länge und Häufigkeit der Einnahme der homöopathischen Mittel sollte angepasst an die Ausprägung der Symptome der Blasenentzündung erfolgen. Häufig geht eine Blasenentzündung mit zunächst akuten Beschwerden einher, die im Laufe der Zeit immer mehr nachlassen. Dementsprechend kann dann auch die Häufigkeit und Menge der Einnahme von Globuli reduziert werden.

In den meisten Fällen können die homöopathischen Mittel für mehrere Tage ohne Bedenken eingenommen werden. Bei Unklarheiten sollte Rücksprache mit einem homöopathischen Arzt gehalten werden.

Behandlung der Erkrankung nur mit Homöopathie oder nur als unterstützende Therapie?

Eine Blasenentzündung kann zwei verschiedene Verläufe annehmen: unkompliziert und kompliziert.

Bei einer erstmaligen oder nur gelegentlich auftretenden Entzündung handelt es sich in aller Regel um einen unkomplizierten Verlauf. Diese Form kann meist auch nur mit Homöopathie, sowie einer ausreichenden Zufuhr von Flüssigkeit und Wärme, behandelt werden.

Als unterstützende Therapie sollten die Homöopathika hingegen bei einer komplizierten Form genutzt werden. Hierbei muss eine Behandlung mit Antibiotika durch einen Arzt erfolgen, da es sonst zu schwerwiegenden Erkrankungen der Niere kommen kann.

Wann muss ich zum Arzt?

Ein Arzt muss nicht bei jeder Blasenentzündung aufgesucht werden. Häufig ist die Blasenentzündung ungefährlich und unkompliziert. Sie heilt dann nach ein paar Tagen von allein aus und die Symptome können effizient durch homöopathische Mittel gelindert werden. Wenn die Symptome jedoch nach einigen Tagen immer noch bestehen oder gar zunehmen, sollte ein Gang zum Arzt erfolgen.

Das Auftreten von Schmerzen im Bereich der Flanken, also in der Nierengegend, und Fieber sind ebenfalls Warnsignale, die ärztlich abgeklärt werden müssen. Ebenso ist es ratsam, bei wiederkehrenden Blasenentzündungen und bestimmten Risikofaktoren, wie einer Schwangerschaft, einen Arzt aufzusuchen.

Weitere alternative Therapieformen

Bei einer Blasenentzündung können verschiedene Formen aus der Phytotherapie angewendet werden. Hierzu gehört beispielsweise das Trinken von Preiselbeersaft. Diese wirkt hemmend auf Entzündungsprozesse der Schleimhäute und fördert den Abtransport von Bakterien. Für die optimale Wirkungsentfaltung sollte ein Glas Saft dreimal pro Tag getrunken werden. Verschiedene phytotherapeutische Lebensmittel, wie Kürbiskerne, Meerrettich und Kapuzinerkresse eignen sich ebenfalls gut zur Linderung der Symptome einer Blasenentzündung.

Eine weitere alternative Therapieform ist das ansteigende warme Fußbad. Dadurch kann langfristig Wärme im Körper gespeichert werden, was die Heilung einer Blasenentzündung fördert. Hierfür wird ein Fußbad mit Wasser gefüllt, dass ungefähr dieselbe Temperatur besitzt, wie die eigenen Füße. Anschließend werden die Füße in das Fußbad getaucht und die Temperatur durch ein Zuführen von neuem Wasser jede Minute um ca. 1°C gesteigert. Dies sollte für maximal 20 Minuten erfolgen, anschließend werden die Füße abgetrocknet.

Welche Hausmittel können mir helfen?

Es gibt verschiedene Hausmittel, die bei einer Blasenentzündung helfen können.

Das regelmäßige Trinken von Kräutertee ist ein altbekanntes Hausmittel, das ohne große Bedenken über einen längeren Zeitraum erfolgen kann. Dabei eignen sich die Blätter der Bärentraube und der Birke besonders gut. Alternativ können fertig zubereitete Kräutertees, sowie Nieren-Blasen-Tees, in der Drogerie erworben werden. Die enthaltenen Kräuter wirken stimulierend auf die Harnaustreibung, wodurch die Harnblase gespült und gereinigt wird. Das Trinken von Kräutertee ist ebenfalls ein gutes Mittel gegen Halsschmerzen und grippale Infekte.

Ein weiteres altbewährtes Hausmittel sind Cranberrys. Diese können in frischer oder getrockneter Form ins Essen gemischt werden. Auch das Trinken von Cranberrysaft kann bei einer Blasenentzündung hilfreich sein. Die Wirkung der Cranberrys ruht auf einer Entzündungshemmung, wodurch die gereizte Schleimhaut der Harnblase beruhigt wird. Zusätzlich wirken die Cranberrys gegen vorhandene Bakterien und sorgen so für eine Reinigung der Blase. Bei der regelmäßigen Verwendung von Cranberrys sollte berücksichtigt werden, dass es zu Interaktionen mit Medikamenten kommen kann, die nebenher eingenommen werden.

Lesen Sie dazu den ausführlichen Artikel: Hausmittel gegen eine Blasenentzündung

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