Eine Spinalkanalstenose ist eine Verengung des Spinalkanals aufgrund von Veränderungen an der Wirbelsäule durch:
Aus dem Spinalkanal treten die Nerven der Extremitäten aus und werden durch die Einengung ebenfalls irritiert. Dadurch zeigen sich vor allem ausstrahlend Beschwerden. Kribbeln, Taubheitsgefühle in beide Beine unterscheidet einen Bandscheibenvorfall von einer Spinalkanalstenose. Starke Schmerzen im Bereich der Beine und auch Rücken sind ebenfalls häufig. Die Belastungsfähigkeit ist herabgesetzt. Meist zeigt sich eine Verbesserung der Symptome, wenn die Wirbelsäule in eine Beugung gebracht wird, da der Spinalkanal so auseinander gezogen wird. Durch eine Operation wird der Spinalkanal erweitert und die Nerven somit entlastet.
Was auf keinen Fall gemacht werden darf, hängt von der OP-Technik ab. Wenn die Wirbelsäule stabilisiert werden musste, sind weite Rotationsbewegungen zu vermeiden um eine Implantatlockerung zu verhindern. Unmittelbar nach der Operation sollte im Allgemeinen vorsichtig mit der Bewegung der HWS begonnen werden und nach ein paar Wochen mit der Muskelverbesserung begonnen werden. Das Tragen von Lasten sollte vermieden werden. Einige Sportarten sind ebenfalls zu vermeiden, wie Tennis, Squash, Joggen und sämtliche Mannschaftssportarten. Wegen genauen Risiken, sollte aber unbedingt mit dem Arzt Rücksprache gehalten werden.
Bei einer Spinalkanalstenose an der HWS wird durch einen dorsalen oder ventralen Zugang operiert. Die Osteophyten, das Ligg. Flava und die anderen Faktoren, die den Spinalkanal einengen werden entfernt. Zu den postoperativen Nachbehandlungen gehören:
Ist die akute Phase bei einer Operation des Spinalkanals vorbei, beginnt die Rehabilitationsphase. Dabei kann der Patient entscheiden, ob er eine stationäre oder eine ambulante Reha machen will. Bei beiden Möglichkeiten zielt die Therapie auf einer Verbesserung der Kraft, Beweglichkeit und zur besseren Bewältigung des Alltags ab.
Weitere Übungen und Informationen der Nachbehandlung finden Sie in dem Artikel "Spinalkanalstenose in der HWS Physiotherapie".
Für die Verbesserung der Muskulatur im Schultergürtel können sämtliche Spannungsübungen für die Scapula durchgeführt werden. Schulter zurückziehen mit Armen über Kopf oder vor dem Körper, oder das Bridging in Rückenlage sorgen für eine gute muskuläre Spannung. Je nachdem wie lange der Spinalkanal verengt war, können Sensibilitätsstörung und Bewegungseinschränkungen im Schulter-Armkomplex immer noch bestehen. Ist das der Fall mobilisiert der Therapeut das Schulterblatt, den Arm in alle Bewegungsgrade und auch die restliche Wirbelsäule. Vor allem das Schulterblatt ist wichtig. In Seitenlage lässt es sich besonders gut hubfrei mobilisieren. Ist die Beweglichkeit des Schulterblatts frei, kann das Schultergelenk endgradig bewegen, da bei der Beweglichkeit der Schulter mehrere Gelenke beteiligt sind.
Verspannungen im Schulternackenbereich können mit Weichteiltechniken, Massagen und Fascienlösungen verbessert werden. Oft kommt es durch die Verspannungen zu ausstrahlende Schmerzen und eventuell auch Kribbelmissempfindungen, da die Verspannung weiterhin auf den Nervenkanal drückt. Traktion an der HWS können, obwohl durch die Operation der Spinalkanal erweitert wurde, ebenfalls eine Verbesserung der Symptome erzielen. In der Spätphase wird generell eher Symptombezogen behandelt, der Patient sollte aber sein Übungsprogramm kennen und dieses regelmäßig durchführen um eine Verschlechterung der Symptome zu vermeiden.
Diese Artikel behandeln die hier genannten Themen ausführlich:
Übungen können zu Hause sehr gut durchgeführt werden. Übungen ohne Geräte können im Sitzen, Liegen oder im Stand durchgeführt werden:
1. Übung für den Schulter-Arm-Komplex
Die Arme nach vorne ausstrecken, die Ellenbogen neben dem Körper nach hinten ziehen und Schulterblätter zusammen.
Arme nach oben strecken, Ellenbogen neben dem Kopf nach unten ziehen und Schulterblätter zusammenziehen.
Arme ausgestreckt nach vorne heben und zur Seite ziehen, dann wieder in der Mitte zusammen
2. Übungen in Rückenlage für die HWS
Kopf in die Unterlage drücken, Anspannen und Entspannen
den Kopf so weit in die Rotation einstellen, wie es möglich ist, minimal wieder rausgehen, die Hand an die Wange legen und gegeneinander spannen
Allgemeine Lockerungsübungen
Eine umfassende Sammlung an Übungen finden Sie in dem Artikel "Spinalkanalstenose in der HWS Übungen"
Welche Geräte genutzt werden, hängt vom Materialbestand ab. Sämtliche Übungen können mit unterschiedlichen Geräten kombiniert werden:
Übungen mit Theraband oder Hanteln:
Arme nach oben strecken, Ellenbogen neben dem Kopf nach unten ziehen, Schulterblätter zusammenziehen
Arme nach außen bewegen und vor dem Körper wieder zusammen zusammenziehen.
Arme ausgestreckt nach vorne, Ellenbogen neben dem Körper nach hinten ziehen und Schulterblätter zusammenziehen
Arme neben dem Körper hängen lassen, Arme bis 90° hochziehen
Die 4 Übungen lassen sich mit Hanteln durchführen oder eben mit Zugspannung mit dem Theraband. In dem Artikel "Übungen mit dem Theraband" finden Sie eine umfassende Sammlung an Übungen.
Übungen mit Medizinball
Ball vor dem Körper festhalten und nach links und nach rechts drehen
Ball über Kopf nach oben heben
je nach Größe den Ball von rechts nach links über den Kopf geben
Sonstige Geräte, wie Yogabälle, Tücher etc. können für Übungen, wie oben genutzt werden
Generell tut jeder Sport gut, bei der der Kopf leicht in Vorneige gehalten wird, damit der Spinalkanal aufgedehnt werden kann. Sportarten mit schnellen, ruckartigen Bewegungen und mit starkem Zug über die Arme auf die HWS sollten vermieden werden:
Joggen kann ebenfalls Symptome verschlimmern, da bei jedem Schritt ein Stoß durch den ganzen Körper läuft. Walken dagegen ist schonender und ist für die Beweglichkeit der Arme zudem sehr förderlich. Angemessenes Krafttraining im Studio ist ebenfalls sehr wichtig und sollte regelmäßig für einen längeren Zeitraum durchgeführt werden. Yoga oder Pilates können auch durchgeführt werden, sollte aber zu Beginn vorsichtig begonnen werden.
Im Allgemeinen ist die Prognose nach einer Spinalkanalstenosen – Operation an der HWS gut. Da die Einengung des Spinalkanals entfernt worden ist, sind die Nerven befreit und die Einklemmungssymptome gehen zurück. Durch Unterstützende Krankengymnastik können die letzten vorhandenen Symptome verbessert werden. Natürlich ist ein Muskelaufbau der kurzen Nackenmuskulatur aber auch des oberen Rückens wichtig, um eine langfristige Verbesserung zu erhalten. Manchmal bleiben minimale Probleme, wie kribbeln in den Händen bei falscher Belastung oder kurzzeitige Schmerzen, die aber durch einfache Therapie in den Griff zu kriegen sind.