Spinalkanalstenose in der HWS - Behandlung ohne Operation

Die physiotherapeutische Behandlung einer Spinalkanalstenose der HWS richtet sich zunächst nach den bestehenden Symptomen, später an der eigentlichen Ursache, um Langzeiterfolge zu sichern und ein Wiederauftreten zu vermeiden.

Inhalte der Behandlung

Kernpunkte der Therapie sind:

  • Platzschaffung im betroffenen Wirbelsäulenabschnitt durch Handgriffe und Maßnahmen aus der manuellen Therapie, Sensibilitäts-, Koordinations- und Krafttraining für Arme und Hände, Muskelaufbau aber auch Entspannungsmaßnahmen für die Muskulatur rund um die Halswirbelsäule.
  • Eine intensive Haltungsschulung, sowie das Erlernen korrekten Verhaltens und Haltens im Alltag und am Arbeitsplatz, nachdem die ursächliche Entstehung herausgefiltert wurde.

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Ziele und entsprechende Maßnahmen werden individuell gemeinsam mit dem Patienten erarbeitet und erfordern aktive Mitarbeit des Betroffenen.

  • Die manuelle Therapie beinhaltet unter anderem sanfte Handgriffe, an der Wirbelsäule, bei welcher durch geschulte Hände einzelne Wirbel minimal leicht bewegt werden. Hierdurch wird Platz im betroffenen Segment geschaffen, um Strukturen zu entlasten oder Wirbel durch leichte Manipulationen an ihren Ursprungsort zurück zu bewegen.
  • Sind die informationsleitenden Nerven betroffen können diese durch Elektrotherapie angesprochen werden.
  • Motorische und koordinative Übungen werden aktiv durchgeführt. Ob Greifübungen oder Geschicklichkeitsspiele für die Finger, richtet sich ganz nach betroffenem Gebiet, Stärke der Einengung und demnach den verbliebenen Funktionen.
  • Zudem werden Schulter-, Arm- und Handmuskeln trainiert um nicht an Muskulatur abzubauen und Funktionen einfacher und schneller wieder zu erlernen.

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Hauptziel der Therapie

Das Hauptziel des Patienten wird sein, nicht in seinen Alltagsanforderungen eingeschränkt zu sein. Der Aufbau der stützenden Muskulatur um die Halswirbelsäule und eine generelle Haltungsschulung hängen eng zusammen. Hierzu existieren verschiedene spezielle Übungen und Maßnahmen wie das Setzen äußerer Reize und Spiegeltherapie, die der Therapeut anwenden kann. Schließlich wird die neue stabile Haltung in Alltagssituationen eingebaut, die Haltung am Arbeitsplatz optimiert und Selbstübungen gegen ein erneutes Auftreten mit auf den Weg gegeben.

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Übungen aus der Krankengymnastik und für zuhause

Um den Erfolg der Therapie zu sichern, sollte der Patient regelmäßig zuhause üben. Übungen werden mit dem Therapeuten erlernt und sollten einfach ohne viele Hilfsmittel durchzuführen sein.

  • Für ein Training der Stabilität wird die Rückenlage eingenommen, Beine aufgestellt, die Arme liegen längs des Körpers, Handflächen geöffnet zur Decke gedreht. Nun räkelt der Patient die gesamte Wirbelsäule mit der Vorstellung sie zu Verlängern und den höchsten Punkt des Kopfes noch weiter herauszuschieben. Unter Erhalt dieser Länge wird der Hinterkopf nun flach in die Unterlage gedrückt, die Spannung etwa 10 Sekunden gehalten, gelöst und einige Male wiederholt.
  • Als nächste Übung wird die Nackenstreckung im Sitz geübt, als Annäherung an den Alltag. Die Füße sollten stabil und hüftbreit parallel auf dem Boden stehen. Sprunggelenk, Knie und Hüfte bilden in etwa rechte Winkel. Auch hier räkelt der Rücken wieder grade nach oben heraus, mit dem Gefühl, die Wirbelsäule Richtung Decke zu verlängern. Die Schultern sollten entspannt auf dem stabilen Rumpf sitzen und nicht zu den Ohren gezogen werden. Um die Halswirbelsäule noch weiter zu strecken wird nun das Kinn leicht Richtung Brust geneigt und der höchste Punkt des Kopfes weiter Richtung Decke geschoben. Halten Sie die Länge und wiederholen die Bewegung einige Male. Um die umliegende Muskulatur zu lockern und die Beweglichkeit des Kopfes zu erweitern führen sie regelmäßig sanfte Nackendehnungen durch, indem sie das Ohr einer Seite Richtung Schulter bewegen, und das Kinn langsam und sanft in verschieden Richtungen drehen.

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Hilfsmittel

Neben der aktiven Krankengymnastik können zur Behandlung der Spinalkanalstenose in der Halswirbelsäule verschiedene Hilfsmittel genutzt werden.

  • Eine für den Alltag hilfreiche Methode ist die Anlage von Tapes. Sie wirken zum einen stabilisierend für die Haltung, zum anderen entlasten und entspannen sie die Muskelketten, auf welchen sie angebracht werden. Tapes halten etwa eine Woche und unterstützen so die Zeit zwischen den Therapieeinheiten.
  • Zum Anderen können schmerzhemmende und entspannende Cremes mit leichten Massagegriffen aufgetragen werden. Sie fördern die Durchblutung im Gewebe und den Muskeln.
  • Ebenfalls hilfreich ist hierzu die Anwendung von Elektrotherapie. Ströme lindern den Schmerz, fördern den Stoffwechsel durch die Durchblutungssteigerung und wirken ebenfalls entspannend auf Muskelstrukturen.
  • Für zuhause können Nackenkissen helfen, die im Sitz oder im Liegen den Nacken strecken und Platz schaffen.
  • Sogenannte Blackrolls oder auch Faszienroller eignen sich zur Selbstmassage. Es existieren verschiedene Größen, angepasst für verschiedene Regionen des Körpers. Für die Lockerung der Nackenmuskulatur können ebenso Tennisbälle verwendet werden, die rechts und links der Wirbelsäule leicht kreisend verspannte Punkte im Muskel lockern.

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Dauer der Therapie

Die Heilungsdauer und somit die Dauer der Therapie einer Spinalkanalstenose der Halswirbelsäule ist sehr individuell. Heilung von Verletzungen im Körper richten sich nach vielen Faktoren, unter anderem natürlich der Schwere der Verletzung, dem allgemeinen Gesundheitszustand, Alter und auch der Mitarbeit und Einhalt von Schonzeiten seitens des Patienten.

Eine leichte Stenose kann sich nach manueller Therapie und Lockerungsmaßnahmen bereits nach Tagen bessern. Schwere Stenosen mit massiven Beschwerden können Wochen bis Monate andauern, bis eine absolute Symptomfreiheit erreicht ist. Allerdings ist eine stetige Besserung im Therapieverlauf zu erwarten. Schmerzen nehmen recht schnell ab, langwieriger gestalten sich Ziele wie vollkommene Bewegsungsfreiheit, Kraft- und Haltungsaufbau, sowie die Linderung ausstrahlender Nervenbeschwerden.

Prognose

So wie die Heilungsdauer richtet sich auch die Prognose nach ganz individuellen Faktoren, wie hauptsächlich der Ursache und dem Ausmaß der Erkrankung bzw. Verletzung.

  • Leichte Stenosen heilen mit Hilfe von konservativer Therapie aus.
  • Schwere Stenosen, die Gefäße und Nerven abdrücken und dementsprechend schwere Symptome hervorrufen, die den Alltag einschränken, werden operiert.

Die Gefahr von abgedrückten Gefäßen ist das Absterben von Zellen. Die Durchblutung unseres Körpers versorgt Zellen mit Sauerstoff. Ohne diese Lebenszufuhr sterben sie ab mit der Folge von Gewebsuntergang. Ebenso gefährlich sind abgedrückte Nerven, welche unseren Körper mit Funktionsbefehlen versorgen, sowie Informationen zum Gehirn zurücksenden. Je länger Nerven eingeschränkt sind, desto mehr verliert der unterversorgte Muskel an Funktion und baut ab. So ist ein sofortiges Eingreifen und herausfiltern der individuell angebrachten Therapiemaßnahme ausschlaggebend für eine positive Prognose. In welchen Fällen eine Operation angebracht ist, wird im nächsten Punkt thematisiert.

OP Indikationen

Eine Spinalkanalstenose wird dann operiert, wenn alle herkömmlichen Maßnahmen, wie oben beschrieben, erfolglos bleiben oder die Ursache durch eine konservative Therapie nicht heilbar ist.

Eine der häufigsten Ursachen einer Spinalkanalstenose sind Abbauprozesse im Alter. Eine Höhenminderung der Wirbelkörper und Bandscheiben und somit Verengung des Spinalkanals sind fortschreitend und durch konventionelle Therapiemethoden nicht heilbar. Symptome lassen sich durch Maßnahmen einschränken und ein rasches Fortschreiten aufhalten, doch muss wird hier früher oder später die Operation gewählt.

Selbes gilt für die Erkrankung der Arthrose, bei welcher Gelenke schmerzhaft abnutzen. Beide treten vor allem in der Lendenwirbelsäule auf, auf welcher viel Gewicht und Beanspruchung lastet und sind in der Halswirbelsäule selten zu finden – aber möglich. Eher treten hier Wirbelgleiten durch Instabilitäten oder Verletzungen und Unfälle auf, welche meist mittels konservativer Therapie eine positive Prognose aufweisen. Ist eine Operation nicht notwendig, sollte sie vermieden werden – besonders im Bereich der Wirbelsäule. Ist eine Operation jedoch nicht zu vermeiden, gibt es verschiedene Methoden für die verschiedenen Ursachen. Bei nicht zu behandelnden Instabilitäten können Teile der Wirbelsäule versteift werden. Drückt Knochen oder anderes Material auf Nerven und Gefäße können diese operativ abgetragen werden. In jedem Fall wird nach der Operation mit einer operativen Nachbehandlung begonnen, um Funktionen wieder zu erlangen und neu zu trainieren.

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Allgemeine Informationen

Die Spinalkanalstenose der HWS bezeichnet eine Einengung des Spinalkanals in der Halswirbelsäule. Stenose ist der Fachbegriff für diese Einengung. Diese kann durch Verletzungen des knöchernen Schutzes geschehen, durch Bandscheibenverletzungen, Instabilitäten und Fehlhaltungen oder Krankheiten mit Schwellungen und Zellwachstum. Auftretende Symptome der Spinalkanalstenose in der HWS richten sich genau nach betroffener Höhe und Stelle und treten dadurch auf, dass Gefäße durch den Platzmangel eingeengt werden. Dies können Blutgefäße sein, die das Gehirn versorgen, oder Nervenstränge, die Informationen zu und von Armen und Händen leiten. Beschwerden sind demnach Schwindelgefühle, Missempfindungen in der oberen Extremität und Schwächegefühl in den Armen.