Die juvenile idiopathische Arthritis gehört zum Formenkreis der rheumatischen Erkrankungen.
Wenn auch die Ursache unbekannt ist, bestehen verschiedene Faktoren, die die Entstehung einer Juvenilen idiopathischen Arthritis begünstigen:
Die konservative Therapie besteht aus einer Kombination aus Physiotherapie, Ergotherapie, welche sich vor allem auf Alltagshandlung richtet und Medikamenteneinnahme. Die Verlaufsformen, Schweregrade und somit auch Folgen und Symptome der juvenilen idiopathischen Arthritis sind, wie oben beschrieben, sehr vielfältig. Gemeinsam haben sie jedoch die schmerzhafte Einschränkung in der Gelenkbeweglichkeit, weshalb das Hauptziel in der physiotherapeutischen Intervention eine Intensive Bewegungsschulung ist.
Zusätzlich werden individuelle Symptome mit angepassten Maßnahmen behandelt. gelenkschonend lässt sich in Bewegungsbädern trainieren, da das Wasser das Gewicht des Körpers nimmt und Gelenke ohne Belastung bewegt werden können. Des Weiteren haben sich die Anwendung von Elektrotherapie und Ultraschall bewährt, was nicht nur Mobilität und Gewebs- und Muskelspannung beeinflusst, sondern auch einen positiven Effekt auf die Schmerzwahrnehmung hat. Je nach Empfinden und Ziel wird mit Wärme und Kälte gearbeitet – Kälte zur Schmerzhemmung und Dämmung von Entzündungsreaktion, sowie als abschwellende Maßnahme der Gelenke. Wärme wirkt ebenfalls schmerzlindernd, sollte jedoch nicht an Entzündungen angewandt werden, eher auf verspannten Muskeln und Gewebe, welche fortlaufend zusätzlich in der Beweglichkeit einschränken.
Ein weiterer Teil der physiotherapeutischen Intervention ist das Üben von Alltagsanforderungen und Optimierung dieser Bewegungen. Je nach betroffenen Gelenken kann dies das Gangbild sein, das Greifen, oder sonstige Bewegungen. Wichtig ist, dass vor allem Kinder die Krankheit und somit die Wichtigkeit ihrer eigenen Mitarbeit verstehen. Passiv kann nur bis zu einem gewissen Grad geholfen werden, entscheidend ist die aktive Bewegung und auch bei Fortschreiten der Krankheit die Motivation nicht zu verlieren und aktiv zu bleiben, um schwerwiegende Probleme wie irreversible Gelenkkontrakturen zu vermeiden. Die Therapie variiert außerdem je nach Aktualität des letzten Schubes.
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Als Rheumafaktoren werden Körperchen im Blut bezeichnet, welche das eigene Immunsystem bekämpfen, was auch als Autoimmunerkrankung bezeichnet wird. Das Vorhandensein von Rheumafaktoren im Körper muss nicht zwingend heißen, dass diese aktiv sind, also dass eine Krankheit auftritt. Auch andersherum, ist bei einer Erkrankung innerhalb des rheumatischen Formenkreises nicht zwingend ein Rheumafaktor nachweisbar. Im Falle der juvenilen idiopathischen Arthritis jedoch, ist im Großteil der Fälle ein Rheumafaktor vorzufinden.
Weitere Informationen hierzu finden Sie in dem Artikel: Rheuma
Die Psoriasis-Arthritis wird im Volksmund auch als Schuppenflechte-Rheuma bezeichnet und stellt eine Unterform der juvenilen idiopathischen Arthritis dar. Bei der Erkrankung sind die kleinen Gelenke von Fingern, Zehen und der Wirbelsäule betroffen und schmerzhaft geschwollen. Zusätzlich bestehen Schuppenflechten am Haaransatz. Die Schuppenflechten bestehen oft schon lange vor Auftritt der Arthritis. Die Krankheit verläuft fortschreitend in Schüben, je nach Schweregrad der Erkrankung geringer oder stärker ausgeprägt, mit entsprechenden Folgen in der Beweglichkeit und Belastbarkeit der Gelenke.
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Nach den Vorgaben der Leitlinien der AWMF zur erfolgreichen Behandlung der juvenilen idiopathischen Arthritis heißt es, dass besonders ein frühzeitiger Beginn der Therapie ausschlaggebend für den Verlauf ist, da der erste Schub meist der schwerste ist. Für die Therapie im Schub wird leichte Mobilisation unter Traktion, also Auseinanderzug der Gelenkpartner, empfohlen, um das Gelenk gleichzeitig zu entlasten und zusätzliche Schmerzen bei der Bewegung zu vermeiden.
Auf Langzeit wird Ausdauersport empfohlen, was sich nicht nur positiv auf den Körper, sondern auch auf die Psyche auswirkt, da Patienten, die an einer juvenilen idiopathischen Arthritis erkrankt sind, oft auch an Depressionen leiden. Auch geben die Leitlinien genaue Vorgaben für Thermoanwendungen, welche Kälte- und Wärmetherapie beinhalten und wie oben beschrieben Muskeln entspannen, die Durchblutung fördern und Schmerzen lindern.
Sportliche Aktivitäten werden außerhalb der Entzündungsphase und nach Absprache mit dem behandelnden Arzt empfohlen, da sie positive Effekte in verschiedenen Bereichen erzielen, wozu jedoch noch Belege aus Langzeitstudien fehlen. Aktivitäten sollten außerdem nur im schmerzfreien Bereich und außerhalb der Entzündungsphase durchgeführt werden. Generell ist es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, die die Lebensqualität und soziale Teilnahme fördern.
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Wie beschrieben sind die Maßnahmen in der Behandlung der juvenilen idiopathischen Arthritis aufgrund des komplexen Krankheitsbildes und verschiedenen Stadien vielfältig. Neben der aktiven und passiven Bewegungstherapie als Hauptmaßnahme:
Die juvenile idiopathische Arthritis ist eine im Jugendalter auftretende fortschreitende entzündliche Erkrankung der Gelenke, die oft mit psychischen Problemen und Einschränkung in Gelenkbeweglichkeit und Alltagsaktivitäten einhergeht. Die Krankheit ist nicht heilbar, jedoch lassen sich durch aktive und passive Maßnahmen die Symptome und ein rasches Fortschreiten einschränken und die Lebensqualität erhalten. Wichtig ist, die Motivation und aktive Mitarbeit auch über die Zeit nicht zu verlieren, um schwerwiegende einschränkende Folgen zu vermeiden. Die juvenile idiopathische Arthritis zählt zu den rheumatischen Erkrankungen und weißt im Großteil der Fälle das Vorliegen des Rheumafaktors vor.
Symptomatisch ist die Betroffenheit mehrerer Gelenke, welche in Schüben mit Entzündungen, Schmerz und erheblicher Einschränkung in Funktion und Belastbarkeit reagieren. Das Gewebe um die betroffenen Gelenke schwillt durch die Entzündung an, ist warm und rot. Ein Schub dauert etwa sechs Wochen an und tritt erstmals vor dem sechzehnten Lebensjahr auf, weshalb auch von Kinderrheuma geredet wird. Durch die Schmerzen und Funktionseinschränkungen werden Schonhaltungen eingenommen, welche weiterlaufend zu muskulären Verkürzungen und Ungleichgewichten führt.
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