Homöopathie bei Schmerzen im Oberbauch

Schmerzen im Oberbauch sind weit verbreitet. Sie sind häufig brennend oder stechend, können aber auch gelegentlich als dumpf empfunden werden. Im Oberbauch liegen verschiedene Organe, die bei einer Erkrankung zu den Beschwerden führen können. Am häufigsten handelt es sich um Magenschmerzen, die oft im Zusammenhang mit dem Essen auftreten.

Aber auch Erkrankungen der Speiseröhre, der Bauchspeicheldrüse, der Leber, der Gallenblase oder des Dünndarms können zu Schmerzen im Oberbauch führen. Meist ist die Ursache jedoch harmlos und kann zunächst mit einem homöopathischen Behandlungsversuch therapiert werden.

Diese Homöopathika werden verwendet

Bei Schmerzen im Oberbauch können folgende Homöopathika verwendet werden:

  • Nux vomica
  • Colocynthis
  • Belladonna
  • Ignatia
  • Chelidonium

Nux vomica

Wann kommt es zum Einsatz:
Nux vomica ist ein vielseitiges homöopathisches Mittel, dass neben Beschwerden bei der Verdauung mit Übelkeit und Erbrechen auch bei Kopfschmerzen und Erkältungen zum Einsatz kommt.

Nähere Informationen dazu finden Sie in den Artikeln:

Wirkung:
Das Homöopathikum wirkt beruhigend auf Reizungen der Magenschleimhaut. Es fördert den Abtransport von Giftstoffen aus dem Verdauungstrakt, weswegen es auch bei Schmerzen durch Kaffee oder Alkohol hilft.

Dosierung:
Für die Dosierung wird bei akuten Schmerzen die Potenz D12 mit einer zweimal täglichen Einnahme von zwei Globuli empfohlen.

Colocynthis

Wann kommt es zum Einsatz:
Das Homöopathikum Colocynthis kommt bei Koliken durch die Gallenblase oder die Nieren, sowie bei Durchfällen zum Einsatz. Auch bei Beschwerden durch des Ischiasnerv kann es hilfreich sein.

Nähere Informationen dazu finden Sie in dem Artikel: Homöopathie bei Durchfall

Wirkung:
Colocynthis wirkt krampflösend bei Verspannung der Muskeln in der Gallenblase und den Gallenwegen. Auch auf die Muskulatur in den Darmwänden hat Colocynthis eine beruhigende Wirkung.

Dosierung:
Für die Dosierung werden bei akuten Schmerzen die Potenzen D6 oder D12 mit einer Einnahme von drei Globuli mehrmals täglich empfohlen.

Belladonna

Wann kommt es zum Einsatz:
Belladonna kommt in vielen verschiedenen Bereichen zum Einsatz. Dazu gehören Krämpfe im Magen-Darm-Trakt, sowie Erkältungen, Infektionen und Rückenschmerzen.

Nähere Informationen dazu finden Sie in den Artikeln:

Wirkung:
Belladonna beinhaltet unter anderem verschiedene Alkaloide. Diese wirken lindernd auf verspannte Muskeln der Verdauungssystems und die Produktion der Magensäure und des Speichels.

Dosierung:
Für die eigenständige Anwendung wird die Einnahme von drei Globuli dreimal täglich in den Potenzen D6 oder D12 empfohlen.

Ignatia

Wann kommt es zum Einsatz:
Das homöopathische Mittel Ignatia kommt bei Magenverstimmungen, Halsschmerzen und Schlafstörungen, sowie Reizhusten und Asthma zum Einsatz.

Nähere Informationen dazu finden Sie in den Artikeln:

Wirkung:
Die Wirkung von Ignatia beruht vor allem auf der Entspannung der Muskulatur. Krämpfe werde gelöst, wodurch die Verdauung geregelter ablaufen kann und Magenbeschwerden gelindert werden.

Dosierung:
Bei akuten Beschwerden kann Ignatia in den Potenzen D12 oder D30 mit drei Globuli bis zu sechsmal täglich eingenommen werden.

Chelidonium

Wann kommt es zum Einsatz:
Chelidonium wird vor allem bei Problemen des Gallenflusses, sowie Gallensteinen und Entzündungen der Leber eingesetzt. Auch bei Entzündungen des Magens, Kopfschmerzen und Rheuma kann es hilfreich sein.

Nähere Informationen dazu finden Sie in den Artikeln:

Wirkung:
Die Wirkung von Chelidonium beruht auf der Wiederherstellung des Milieus im System der Gallenproduktion und des Gallenflusses. Auch der Kreislauf der Galle wird durch den Transport gefördert.

Dosierung:
Chelidonium kann in den Potenzen D6 oder D12 dreimal pro Tag in Form von drei Globuli eingenommen werden.

Gibt es ein passendes Komplexmittel?

Iberogast

Wirkstoffe:
Iberogast ist ein Komplexmittel aus

  • Iberis Amara
  • Angelikawurzel
  • Kamillenblüten
  • Kümmelfrüchten
  • Mariendistelfrüchten
  • Melissenblättern
  • Pfefferminzblätter
  • Schöllkraut
  • Süßholzwurzel

Wirkung:
Die Wirkung von Iberogast ist vielseitig. Es stärkt die Muskeln des Magen-Darm-Trakts, wird beruhigend und lindernd bei Reizungen der Schleimhäute und sorgt für eine gleichmäßige Bewegung der Nahrung durch den Verdauungstrakt.

Dosierung:
Für die Dosierung von Iberogast wird die dreimal tägliche Einnahme von 20 Tropfen bei Erwachsenen empfohlen.

Sanugall® Tabletten

Wirkstoffe:
Die Sanugall® Tabletten enthalten die homöopathischen Wirkstoffe:

  • Berberis D2
  • Calcium carbonicum D8
  • Carduus marianus D1
  • Chelidonium D4
  • Cholesterinum D4
  • Natrium sulfuricum D3

Wirkung:
Die Sanugall® Tabletten können Beschwerden im Oberbauch, die durch Probleme des Gallenflusses entstehen, lindern. Sie fördern die Befreiung der Leber von Giftstoffen und wirken somit auch heilend auf geschädigtes Lebergewebe.

Dosierung:
Für die Dosierung der Tabletten werden bei akuten Beschwerden maximal 12 Tabletten pro Tag und bei chronischen Schmerzen 3 Tabletten täglich empfohlen.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Homöopathika nehmen?

Die meisten Homöopathika können bedenkenlos für mehrere Tage eingenommen werden.

  • Bei akuten Schmerzen kann die Einnahme mehrmals täglich erfolgen. Dabei sollte die Einnahmehäufigkeit bei der Besserung der Beschwerden entsprechend gesenkt werden.
  • Bei langfristigen Beschwerden sind drei Einnahmen pro Tag empfohlen. Vorsicht ist bei Nux vomica geboten - dieses homöopathische Mittel sollte nicht häufiger als zweimal pro Tag eingenommen werden.
  • Tritt nach ein bis zwei Wochen keine Besserung der Beschwerden ein, sollte eine ärztliche Absprache vor einer weiteren homöopathischen Behandlung erfolgen.

Behandlung der Erkrankung nur mit Homöopathie oder nur als unterstützende Therapie?

Schmerzen im Oberbauch werden häufig durch eine Verstimmung des Magens oder einen Magen-Darm-Infekt hervorgerufen. In diesem Fall reicht eine Behandlung der Erkrankung nur mit Homöopathie in der Regel aus, wenn sie mit Bettruhe und ausreichend Flüssigkeitszufuhr, sowie leichter Kost kombiniert wird.

Handelt es sich jedoch um eine ernsthaftere Erkrankung, wie beispielsweise ein Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre oder eine Erkrankung der Gallengänge, sollten homöopathische Mittel nur unterstützend zu einer ärztlich angeordneten Behandlung eingesetzt werden.

Schmerzen Oberbauch Mitte

Wenn Schmerzen in der Mitte des Oberbauchs auftreten, handelt es sich in den meisten Fällen um Erkrankungen des Magens. Hier kommen beispielsweise eine Entzündung der Magenschleimhaut, ein Magengeschwür oder ein Reizmagen als Auslöser in Frage. Auch die Bauchspeicheldrüse kann bei einer akuten Entzündung zu Beschwerden im mittigen Oberbauch führen.

Sowohl die Reizungen der Bauchspeicheldrüse, als auch die des Magens können durch Alkohol und Rauchen verschlimmert bzw. ausgelöst werden. In seltenen Fällen können die Beschwerden im mittigen Oberbauch für einen Herzinfarkt sprechen, was in der Regel noch mit anderen Beschwerden, wie Luftnot und Schwindel, einhergeht.

Schmerzen im rechten Oberbauch

Im rechten Oberbauch liegt die Leber und in direkter Nachbarschaft die Gallenblase. Dementsprechend ist es beim längeren Auftreten von Schmerzen in diesem Bereich sehr wahrscheinlich, dass eine Erkrankung an einem dieser Organe vorliegt.

Eine der häufigeren Ursachen ist das Vorliegen von Gallensteinen, die unter anderem mit einem gestörten Fettstoffwechsel zusammenhängen. Auch Entzündungen der Gallengänge oder Gallenkoliken können zu Schmerzen im rechten Oberbauch führen. Die Leber kann ebenfalls entzündet sein.

Schmerzen im Oberbauch nach dem Essen

Treten Schmerzen im Oberbauch nach dem Essen auf, spricht dies dafür, dass die Beschwerden durch den Magen verursacht werden, da dieser nach dem Essen damit beginnt, die Nahrung zu verdauen. Häufig liegt ein Magengeschwür, auch Ulcus ventriculi genannt, das wiederum meistens durch das Bakterium Helicobacter pylori verursacht wird.

Alternativ kann auch eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse vorliegen, die nach dem Essen beginnt, Verdauungssäfte zu produzieren. Hierbei ist der zeitliche Abstand zum Essen jedoch etwas größer.

Wann muss ich zum Arzt?

Bei Schmerzen im Oberbauch kommen viele ungefährliche, aber auch einige schwerwiegendere Ursachen in Frage.

Generell ist zu empfehlen, dass Beschwerden, die mehr als drei Tage andauern, von einem Arzt untersucht werden.

Ebenso gibt es einige Symptome, die für einen frühen Arztbesuch sprechen. Hierzu gehört ein starker Schmerz, der in seiner Intensität nicht nachlässt oder zunimmt oder immer kurz nach dem Essen auftritt. Auch wiederkehrendes Erbrechen, Übelkeit, Durchfälle, sowie Verstopfung sollten ärztlich abgeklärt werden.

Weiter alternative Therapieformen

In der Traditionell Chinesischen Medizin gibt es verschiedene Lebensmittel, die dem Magen besonders guttun. Allgemein gilt, dass der Magen alles liebt, was warm, saftig und regelmäßig ist. Entsprechend sollte auf den häufigen Konsum von kalten und trockenen Speisen verzichtet werden. Auch unregelmäßiges Essen ist nach der Traditionell Chinesischen Medizin ungesund für den Magen. Lebensmittel, die stattdessen besonders wohltuend wirken, sind unter anderem Äpfel, Dinkel, Gerste, Karotten und Kürbis.

Eine weitere alternative Therapiemöglichkeit ist die sogenannte Maroni-Kur. Hierfür werden mehrere Edelkastanien getrocknet und geschält. Anschließend können sie mit etwas Wasser aufgekocht werden, damit sie zu einer Masse zerdrückt werden können. Das Ganze kann mit etwas Süßholzpulver, sowie Engelsüßpulver, Dinkelmehl und Warmwasser vermischt werden. Nach einem erneuten kurzen Erwärmen kann die fertige Mischung eingenommen werden. Hierfür empfiehlt sich eine morgendliche Einnahme auf nüchternen Magen.

Welche Hausmittel können mir helfen?

Ein Hausmittel, das bei Schmerzen im Oberbauch helfen kann, ist der Cayennepfeffer. Er kann einfach der Nahrung, beispielsweise beim Kochen, zugesetzt werden und wirkt ebenfalls hilfreich bei Kopf- und Zahnschmerzen. Das Gewürz beinhaltet Capsaicin, das neben der Schärfe auch die Regeneration gereizter Schleimhäute im Bereich des Magens fördert.

Die Artischocke kann ebenfalls bei Beschwerden im Oberbauch, besonders bei Problemen des Gallenflusses, helfen. Sie wirkt anregend auf die Produktion der Gallenflüssigkeit und kurbelt damit auch den Kreislauf der Galle im Verdauungssystem an. Die Artischockenblätter können entweder als Tabletten oder in Form von Tee angewendet werden und helfen ebenfalls bei Blähungen.

Ein altbekanntes Hausmittel bei Schmerzen im Oberbauch sind Bananen. Das tägliche Essen des Obsts fördert den Abtransport und die Abtötung von Erregern im Verdauungssystem, die zu Reizungen führen. Zusätzlich können Bananen auch für eine schnellere Abheilung von Hämorrhoiden sorgen.

Detaillierte Informationen erhalten Sie in dem Artikel: Hausmittel gegen Schmerzen im Oberbauch

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