Knirschen im Kniegelenk wird fachsprachlich als Krepitation bezeichnet. Eine Vielzahl häufig auch schon junger Menschen leider an Knirschen oder Knacken im Kniegelenk bei Bewegung. Das Knirschen kann dabei losgelöst von Schmerzen oder mit solchen verbunden sein. Während ein Knacken häufig auch harmlose Ursachen hat, wie eine kurzfristige, minimale Fehlstellung der Kniescheibe, sollte ein Knirschen ernst genommen und gegebenenfalls ärztlich und therapeutisch behandelt werden.
Unser Kniegelenk ist das größte und eines der komplexesten Gelenke unseres Körpers: Es ist schweren Belastungen ausgesetzt, muss es doch ständig unseren Körper tragen. Die Kniegelenksarthrose ist eine sehr häufige Erkrankung des Kniegelenks und kann verschiedene Bereiche des Kneigelenks betreffen. Die Gelenkfläche zwischen Oberschenkel und Unterschenkel, oder auch die Gelenkfläche zwischen Oberschenkel und Kniescheibe. Bei einer Arthrose kommt es zum Verschleiß des Gelenkknorpels und einem Umbau des Gelenks. Sie kann mit einem Knirschen einhergehen. Auch die bindegewebigen Strukuren des Gelenks können Ursache für Knirschen in Kniegelenk sein. Hier kann an Mensikusschäden, oder Kreuzbandverletzungen gedacht werden.
Es gibt eine Vielzahl von Ursachen, die zu einer Krepitation im Kniegelenk führen können. Sie sollten besonders, wenn sie in Verbindung mit Schmerzen auftaucht, abgeklärt werden.
Nach einer OP kann ein Knirschen im Gelenk auftreten. Vor allem nach Kreuzbandplastiken oder Meniskusoperationen klagen Patienten über ein Knirschen im Gelenk. Durch die mangelnde Stabilität im Gelenk, kann es zu minimalen Fehlpositionen der Gelenkflächen kommen, die ein Knirschen auslösen. Abriebprodukte können im Gelenk für Reizzustände und Knirschen sorgen. Sie sollten allerdings schnell resorbiert werden. Sollte eine Gelenksperre oder starke Schmerzen mit dem Knirschen auftreten, sollte Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden.
Ein reißendes Geräusch (schmerzfrei!) ist nach langer Ruhigstellung nach OP zu erwarten. Hier hört man, wie sich das umliegende Bindegewebe von Verklebungen löst.
Tritt Knirschen einige Zeit nach einer Knie-OP auf, so kann es sich um Knorpelläsionen handeln. Nach einem Trauma mit anschließender Behandlung der Kreuzbänder oder Menisken, ist häufig auch der Knorpel in Mitleidenschaft gezogen worden. Der geschwächte Knorpel kann schneller abgenutzt werden als der gesunde, es kann zu Knirschen kommen.
Nach dem Einsatz einer Totalendoprothese (TEP) im Kniegelenk, kann es mit unter zu einem Knacken bei Bewegung kommen. Das Geräusch muss, vor allem wenn es direkt nach der OP bereits auftauchte, nicht für ein Problem, wie zum Beispiel eine Lockerung der Prothese sprechen. Es kann durch das Gleiten der Materialien übereinander auftreten. Sollten sich im Laufe der Zeit die Geräusche verändern, oder Schmerzen während der Bewegung auftreten, sollte Rücksprache mit dem Arzt genommen werden.
Bei einem richtigen Knirschen, kann es sich um ein Geräusch handeln, dass durch die Kniescheibe verursacht wird, sollte diese beim Gelenkersatz nicht entfernt worden sein. Das Rutschen der Patella in ihrem Gleitlager kann zum Beispiel durch Veränderungen des Knorpels im Gleitlager der Patella eingeschränkt sein. Es kommt besonders bei Beugung, wenn die Kniescheibe in ihr Lager gedrückt wird, zu Geräuschen kommen. Diese sollten abgeklärt werden, besonders wenn sie mit Schmerzen oder Entzündungszeichen einher gehen.
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Beim Treppensteigen kann es ebenfalls zum Knirschen oder Knacken kommen. Knacken ist hier häufig verursacht durch eine mangelnde Gelenkstabilität. Die bindegewebigen Strukturen rutschen von der einen Position in die andere und verursachen hierbei ein Geräusch. Auch eine minimal veränderte Position der Patella in ihrem Gleitlager kann ein Knacken verursachen. Dieses Knacken ist zunächst, wenn es schmerzfrei ist, unbedenklich. Um aber einer Verschlechterung vorzubeugen, ist über ein stabilisierendes Aufbautraining nach zu denken.
Kommt es beim Treppesteigen zum Knirschen im Kniegelenk, kann dies wieder von der Patella (Kniescheibe) ausgehen. Diese wird durch den Druck des Kniestrecker-Muskels in ihr Gleitlager gepresst, bei einer Veränderung des Knorpels unterhalb der Patella, kann es zum Knirschen kommen.
Das Knirschen kann auch aus dem Gelenk zwischen Ober- und Unterschenkel herrühren. Auch in diesem Gelenk kann die Gelenkfläche durch Veränderungen des Knorpels uneben werden. Degeneration der Menisken und Kreuzbänder können Geräusche verursachen. Das Knirschen kann Anzeichen für eine sich entwickelnde Arthrose sein, und sollte ärztlich abgeklärt werden.
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Auch beim Aufstehen bestehen ähnliche Gründe für ein Knirschen im Kniegelenk wie beim Treppensteigen, da hier eine ähnliche biomechanische Belastung vorliegt. Die Kniescheibe wird in ihr Gleitlager gepresst und es kann zum Knirschen kommen. Knacken kann auftreten, wenn die Muskulatur nach der entspannten Sitzposition nun die für die Stabilität des Kniegelenks sorgen muss, aber es nicht ausreichend stabilisieren kann. Das Geräusch kann auch durch das „Überspringen“ von Bändern oder Sehnen, oder eine Rasche Umpositionierung der Menisken verursacht werden.
Die besten Übungen bei Geräuschen im Kniegelenk sind stabilisierende Kräftigungsübungen in Verbindung mit einer gelenkschonenden Mobilisation. Bei einem Knacken im Gelenk bedingt durch eine kurzfristige Fehlposition von gelenkbeteiligten Strukturen, sollte durch einen gezielten Muskelaufbau das Gelenk muskulär stabilisiert werden. Das kann nach Ruhigstellung- und Verletzung nach Operationen oder TEP-Einsatz sinnvoll sein, ebenso wie bei chronischen Instabilitäten.
Das Training in geschlossener Kette bietet sich an. Kniebeugen, Ausfallschritte oder auch Geräte-gestütztes Training z.B. an der Beinpresse können die Stabilität verbessern. Auch die isolierte Kräftigung einzelner Muskelgruppen, z.B der Beinstrecker kann hilfreich sein. Hierzu bietet sich der Einsatz von Hilfsmitteln wie Gewichtsmanschetten oder einem Theraband an.
Die Kniebeuge sollte dringen sauber und kontrolliert ausgeführt werden, da bei falscher Durchführung eine hohe, gegebenenfalls schädigende Kraft auf das Kniegelenk wirken kann. Die Füße stehen bei der Kniebeuge hüftbreit auseinander und zeigen nach vorne; die Knie sind in der Ausgangsstellung nie ganz durchgedrückt, sondern leicht gebeugt. Der Oberkörper ist gerade, die Wirbelsäule aufrecht und physiologisch gestreckt. Nun wird das Gesäß weit nach hinten unten geschoben, so als wolle man sich auf einen Stuhl setzen, der weit hinter einem steht. Die Unterschenkel bleiben während der Bewegung gerade im Raum, die Knie zeigen nicht über die Fußspitzen. Man senkt sich so weit ab, wie es mit geradem Rücken und richtiger Haltung der Beine möglich ist. Die Kniegelenke weichen weder nach innen noch nach außen ab. Anschließend richtet man sich kraftvoll wieder auf. Die Spannung sollte in der Oberschenkelvorder- und Rückseite zu spüren sein.
Falls Achsenfehlstellungen vorliegen, wie X-Beine oder O-Beine, kann eine solche Fehlhaltung in der Kniebeuge gut kontrolliert werden. Ein Patient mit X Beinen kann ein Theraband o.ä. um seine Unterschenkel binden, so muss er während der Übung Spannung nach außen entgegen seiner Fehlstellung aufbringen, um das Band auf Spannung zu halten. Ein Patient mit O-Beinen hingegen, kann während der Kniebeuge einen z.B. eine Ball zwischen den Knien halten. So spannt er gegen die Fehlstellung nach innen. Die Übung sollte sauber und kontrolliert durchgeführt werden. Etwa 15 Wiederholungen können mit ca. 30-60 sec. Pause in 3-4 Sätzen ausgeführt werden. Nach einer Steigerung der Wiederholungen, kann ein Gewicht hinzugenommen werden. Die Qualität der Übung geht vor.
Um isolierte Muskelgruppen zu trainieren, wie z.B. den Beinstrecker, bietet sich ein Theraband an. Aus dem Sitz auf einem etwas erhöhten Sitz (z.B auf dem Tisch) kann ein Theraband um ein Tischbein gebunden werden. Der Fuß wird durch die Schlaufe geführt. Nun kann das Bein gegen den Widerstand gestreckt werden. Die Zehen sollten dabei zum Körper gezogen werden. Da bei dieser Übung auch Scherkräfte auf das Kniegelenk wirken, sollte sie nach Absprache mit dem Therapeuten durchgeführt werden, besonders wenn bei der Durchführung oder danach Schmerzen auftreten sollten.
Weiterhin ist es besonders bei präartrhotischen Veränderungen im Gelenk wichtig, die Mobilität und die Trophik, also die Versorgung des Kniegelenkes möglichst aufrecht zu halten. Hierzu bieten sich gelenkschonende Bewegungen an, bei denen wenig Gewicht auf das Kniegelenk wirkt. Besonders gut geeignet sind Fahrradfahren, Schwimmen, Wassergymnastik oder Ergometertraining.
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Geräusche im Kniegelenk können verschiedene Ursachen haben. Ein Knacken ist häufig weniger schlimm, als das Knirschen im Gelenk. Das Knirschen kann auf eine Veränderung des Knorpels und somit eine eingeschränkte Gleitfähigkeit der Gelenkpartner hinweisen und sollte besonders, wenn es mit Schmerzen in Verbindung tritt, abgeklärt werden.
Knacken bedingt durch Positionsfehler und Instabilitäten kann durch ein gezieltes Kräftigungsprogramm verbessert werden. Auch bei Knirschen kann die muskuläre Stabilisierung des Kniegelenks lindernd sein. Weiterhin ist zur Ernährung der Strukturen sanftes, mobilisierendes Training sinnvoll, welches ohne das Kniegelenk übermäßig zu belasten, für eine Durchblutung und Versorgung der Strukturen sorgt. Hierfür bietet sich beispielsweise Schwimmen und Radfahren an.
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