Physiotherapie bei einem Schulter-Arm-Syndrom

Die Physiotherapie zielt bei einem Schulter-Arm-Syndrom darauf ab, die Ursache des Problems zu bekämpfen und die Beschwerden des Patienten zu lindern. Da die Ursachen ganz unterschiedlicher Natur sein könne, kann die gewählte Therapieform von Patient zu Patient variieren. Zu den angewandten Techniken zählen Massagen, zur Lockerung verspannter Muskelgruppen im Schulter und Nackenbereich, Kälte-, Wärme- oder Elektrotherapie, Bewegungstherapie und ein auf den einzelnen Patienten abgestimmter Plan von Übungen zur Haltungskorrektur, Mobilisierung, Dehnung und Muskelentspannung. Wie genau also der physiotherapeutische Behandlungsplan bei einem Schulter-Arm-Syndrom aussieht, ist patientenindividuell.

Therapie

Therapie beziehungsweise die Behandlung eines Schulter-Arm-Syndroms richtet sich immer nach der Schwere und der Ursache der Erkrankung. So kann es möglich sein, dass bei leichteren Beschwerden der Einsatz von schmerzstillenden Medikamenten ausreichend ist. Bei schwereren Verlaufsformen, kann unter Umständen eine Operation nötig werden. In der Regel reicht aber eine konservative Behandlung aus, um die Probleme in den Griff zu bekommen. Die verschiedenen Therapieformen sind Ursachenabhängig, das bedeutet die Behandlung richtet sich nach der Ursache.

  1. Muskelverspannungen
    Maßnahmen zur Lockerung der Muskulatur zum Beispiel durch Physiotherapie oder Chirotherapie
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  2. Wirbelblockaden
    Auch hier können Physiotherapie, Chirotherapie und Osteopathie gute Therapieansätze sein.
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  3. Fehlhaltungen/Fehlbelastungen
    Sind Fehlhaltungen oder Fehlbelastungen die Ursache für das Schulter-Arm-Syndrom, so ist Physiotherapie eine gute Behandlungsform, da durch gezielte Übungen die Fehlhaltung korrigiert und die Muskulatur gestärkt und stabilisiert werden kann.
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  4. Chronische Erkrankungen
    Liegt dem Schulter-Arm-Syndrom eine andere chronische Erkrankung zugrunde, so ist es zunächst natürlich wichtig diese zu Behandeln. In manchen Fällen können dadurch schon auftretende Beschwerden gelindert werden. Zusätzliche Therapiemaßnahmen zur Entspannung und Muskellockerung, können zusätzlich unterstützend wirken.

  5. Bereits chronisch gewordenes Schulter-Arm-Syndrom
    Wenn das Schulter-Arm-Syndrom bereits chronisch geworden ist, ist es wichtig, dass Patienten nicht nur zu Schmerzmitteln greifen, sondern aktiv etwas gegen die Erkrankung unternehmen. In vielen Fällen hilft Chirotherapie, Physiotherapie oder Elektrotherapie, sowie die regelmäßige Durchführung entsprechender Übungen.

Übungen

Zur Behandlung des Schulter-Arm-Syndrom werden bei der Krankengymnastik verschiedene Übung eingesetzt, die dem Patienten Linderung verschaffen sollen und gegebenenfalls Fehlhaltungen korrigieren sollen. Die Übungen können nach erstmaliger Anleitung von den Patienten selbst zuhause durchgeführt werden.

  1. Dehnung des Schulter-Nacken Bereiches
    Begeben sie sich in eine Ecke des Raumes, wobei das Gesicht zur Ecke gerichtet ist. Stellen Sie ihre Füße aneinander und platzieren sie dann ihre Unterarme je links und rechts an der Wand. Ihr Ellenbogen sollte dabei unterhalb der Schulter bleiben. Beugen Sie sich nun so weit es schmerzfrei geht zur Ecke hin. Dabei sollten sie eine Dehnung in den Schultern und dem Brustkorb spüren. Halten Sie die Position für 30 Sekunden. Die Übung kann 3-5 mal täglich durchgeführt werden.

  2. Mobilisierung des Schulter-Nacken Bereiches
    Stellen Sie sich mit dem Rücken gegen eine Wand oder den Türrahmen. Die Füße sollten dabei ca. 5-10cm von der Wand entfernt sein. Neigen Sie ihr Kinn etwas in Richtung Brustkorb und bewegen dann den Kopf in Richtung Wand/Tür. Halten sie den Kopf 10 Sekunden an der Wand/Tür. Wiederholen Sie die Übung 10 mal.

  3. Mobilisierung von Schulter, Nacken und Armen
    Stellen Sie sich mit de Rücken an die Wand. Die Füße sind Schulterbreit auseinander und ungefähr 10cm von der Wand entfernt. Versuchen sie nun mit der gesamten Fläche Ihren Rückens und mit dem Kopf leicht gegen die Wand zu drücken. Strecken sie die Arme seitlich von sich aus und berühren sich auch mit Armen, Händen und Fingern die Wand. Aus dieser Ausgangsposition bewegen sie nun die Arme an der Wand entlang nach oben über Ihren Kopf und wieder zurück. Während der gesamten Übung bleiben alle genannten Körperteile in Kontakt mit der Wand. Wiederholen sie die Übung 5-10mal.

  4. Entspannung der Schultermuskulatur und der Muskulatur des oberen Rückens
    Legen sie sich mit angewinkelten Beinen auf den Rücken. Die Unterlage sollte relativ hart und stabil sein (nicht im Bett ausführen). Nun von dieser Position aus die Arme senkrecht nach oben strecken. Beim Einatmen den rechten Arm Richtung Zimmerdecke strecken, sodass sich die Schulter vom Boden hebt. Sie sollten nun eine leichte Dehnung spüren, diese einige Sekunden halten und dann beim Ausatmen den Arm wieder sinken lassen. Anschließend die Seite wechseln. 3 Wiederholungen pro Seite.

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Homöopathie

Auch mit homöopatischen Mitteln kann den Beschwerden bei einem Schulter-Arm-Syndrom entgegengewirkt werden. Welches Mittel gewählt wird hängt vom Leitbild der Beschwerden, möglichen Vorerkrankungen und der individuellen Person ab. Gängige Mittel sind:

  • Nux Vomica, bei Schmerzen, die sich vor allem am morgen und in der nacht verschlechtern und mit starken Muskelverspannungen einhergehen.

  • Colocynthis, bei Schmerzen die plötzlich einschießen und auch mit Taubheitsgefühlen einhergehen

  • Ledum, bei zunehmender Steifigkeit vor Allem nach längeren Ruhephasen wie Liegen oder Stehen und bei Beschwerden, die sich durch die Anwendung von Wärme verschlechtern

  • Cimicifuga, insbesondere bei Beschwerden an der Halswirbelsäule, die sich durch dumpfe Schmerzen und Muskelverspannungen kennzeichnen und oft auch mit Migräne einhergehen

  • Arnica, vor Allem wenn die Beschwerden nach einer Verletzung oder starker Anstrengung auftreten und sich bei Ruhe verbessern

  • Rhus toxicodendron, bei Steiffigkeit nach Überanstrengung oder zu starker Belastung

  • Dulcamara, wenn die Beschwerden sich bei Kälte oder Nässe verschlechtern oder durch diese Entstehen und Wärme die Symptome lindert

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HWS Syndrom

Auch beim Halswirbelsäulensyndrom, welches im Volksmund auch als Hals-Schulter-Nacken-Syndrom bekannt ist, richtet sich die Therapie nach der Ausprägung und Ursache der Erkrankung. Eine gerade Haltung, das Vermeiden von abrupten Bewegungen sowie Zugluft und Dauerbelastung gehören ebenso dazu wie regelmäßige Kräftigungs- und Dehnübungen um den zu stark beanspruchten Bereich um die Halswirbelsäule zu lockern, entlasten und zu stabilisieren.Zu den gängigen Therapieformen zählen unter Anderem Krankengymnastik, Bewegungsschulung, Faszientraining und Massagen.

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Diese Techniken tragen dazu bei, dem Patienten Linderung zu verschaffen und auch präventiv die Halswirbelsäule zu schützen, um einen Beschwerdefreien Alltag zu ermöglichen. Auch autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder Entspannungssportarten wie Yoga oder Pilates können helfen, die Symptome zu lindern. Eine konsequente Förderung der korrekten Haltung sowie die Durchführung von Übungen auch bei Beschwerdefreiheit ist anzustreben.

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Wirbelblockade

Als eine Wirbelblockade wird ein Zustand beschrieben, bei dem die Wirbel nicht komplett ausgerenkt sind, sondern durch eine verspannte Rückenmuskulatur in eine fixierte Fehlstellung gebracht werden und somit zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Fehlhaltungen führen können. Wirbelblockaden verschwinden in der Regel nach einigen Tagen von alleine wieder, werden jedoch aufgrund der teilweise starken Schmerzen von den Betroffenen als sehr belastend empfunden. Wärme und Ruhe, sowie Entspannungstechniken können für Linderung sorgen.

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Auch der kurzzeitige Einsatz von schmerzstillenden Medikamenten ist hilfreich. Um Wirbelblockaden vorzubeugen kann es helfen die Rückenmuskulatur mit bestimmten Übungen zu stärken und sich vor dem Sport immer aufzuwärmen. Wirbelblockaden entstehen meistens durch ruckartige oder zu schnelle Bewegungen. Wirbelblockaden können an der gesamten Wirbelblockade auftreten und je nach Lage verschiedene Probleme und Bewegungseinschränkungen verursachen. Sind die Beschwerden sehr schlimm kann eine physiotherapeutische Behandlung helfen, um die Blockade zu lösen.

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Steifer Hals

Ein steifer Hals entsteht dann, wenn aufgrund von einseitiger Belastung oder langen einseitigen Aufgaben, wie zum Beispiel viel Computerarbeit die Muskulatur im Bereich des Nackens verspannt und zu schmerzhaften Bewegungseinschränkungen führen kann. Auch wenn man durch die Klimaanlage oder ein offenes Fenster Zugluft abbekommt, kann dies die Entstehung eines steifen Halses fördern. Wer von einem steifen Hals betroffen ist, sollte sich zunächst Bemühen den Auslöser zu meiden.

Wärmeanwendungen, sowie Übungen zur Lockerung der Muskulatur können dabei helfen die Probleme zu lindern. In der Regel verschwinden diese dann auch nach einigen Tagen wieder von alleine. Wenn die Schmerzen sehr stark sind können auch Schmerzmittel eingesetzt werden oder Maßnahmen wie Physiotherapie in Betracht gezogen werden. Es gilt immer, lieber zu früh zum Arzt zu gehen als zu spät. Wenn die Beschwerden eines steifen Halses nach einer Woche nicht nachlassen oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt die genaue Ursache herausfinden um ernsthaftere Erkrankungen auszuschließen.

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Zusammenfassung

Insgesamt ist das Schulter-Arm-Syndrom ein Krankheitsbild mit vielen verschiedenen Symptomen. Das Schulter-Arm-Syndrom verschwindet glücklicherweise in der Regel von alleine wieder. Betroffene sollten jedoch trotzdem darauf achten, die Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen nicht zu lange zu ignorieren, da es sonst zu einem chronischen Problem werden kann. Auch sollte der Ursache für die Entstehung des Schulter-Arm-Syndroms auf den Grund gegangen werden, damit ernsthaftere Erkrankungen entdeckt und mögliche Fehlhaltungen korrigiert werden können. Somit ist es den Patienten möglich selber aktiv einem erneuten Auftreten des Schulter-Arm-Syndroms entgegenzuwirken und bestehende Probleme zu lindern.