Die Übungen bei einer Schulterarthrose sind essentieller Bestandteil der konservativen Therapie als auch der Nachbehandlung im Anschluss an eine Operation. Die Übungen dienen dazu, die Schmerzen des Patienten zu lindern, die Beweglichkeit des Gelenks zu verbessern, den fortschreitenden Arthroseprozess zu verlangsamen und die Kraft sowie Stabilität der Schulter zu erhöhen. Die Therapie bei der Schultergelenksarthrose ist zunächst konservativ medikamentös und physiotherapeutisch möglich. Je nach Fortschritt der Erkrankung kann dabei auf eine Vielzahl verschiedener Übungen zurückgegriffen werden.
Ein Gelenk mit seinen Strukturen wird durch dessen Bewegung ernährt und beweglich gehalten. Ist die Bewegung schmerzbedingt eingeschränkt kommt es zur zunehmenden Immobilität (Teufelskreis). Der noch vorhandene Knorpel wird durch die mangelnde Bewegung weniger gut ernährt und nimmt weiter an Qualität ab. Die umliegende Muskulatur wird nicht ausreichend gefördert und verliert an Kraft, Sehnen an Elastizität, die Kapsel an Beweglichkeit. Um dem entgegenzuwirken, sollte auch bei einer Arthrose das Gelenk schonend mobilisiert werden um die Gelenkflächen zu versorgen. Für diese Mobilisation gibt es diverse Übungen.
Alle Übungen sollten allerdings dringend ohne Ausweichmechanismus stattfinden. Übungen der widerlagernden Mobilisation bieten sich hervorragend an und können auch gleich zur Mobilisation der Schulter genutzt werden. Weitere Informationen erhalten Sie in dem Artikel "Schulterarthrose (Omarthrose)"
Weitere Übungen finden Sie in den Artikeln:
Es können auch Kräftigungsübungen für abgeschwächte Muskulatur in das Übungsprogramm bei Schulterarthrose integriert werden.
Bei einer starken Verspannung im Schulternackenbereich sollten Dehnübungen ausgeführt werden.
Die Übungen sollten schmerzfrei sein, eine Überbelastung des Gelenks kann zu Entzündungen führen. Bei zu starken Schmerzen oder einem akuten Reizzustand ist auf Bewegung zu verzichten. Der Arm sollte in einer angenehmen Position ruhiggestellt werden und höchstens in kleinen Amplituden im Schmerzfreien Bereich sanft mobilisiert werden, wenn das gut tut. Wärme oder Kälte können Schmerzen lindern.
Mehr Informationen erhalten Sie in dem Artikel Übungen bei einem Knorpelschaden.
Symptome bei der Schulterarthrose ist eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung besonders bei Rotationsbewegungen und Hebebewegungen des Arms. Der Patient weicht folglich häufig über Ausweichmechanismen aus oder fällt in eine Schonhaltung, was eine Überbelastung anderer Strukturen zur Folge haben kann. Es kommt häufig zu Verspannungen im Schulternackenbereich. Die Bewegung im Schultergelenk selbst wird unbewusst vermieden und der gesamte Schultergürtel wird bewegt um den Arm zu heben. Es kann außerdem zu akuten Entzündungen der umliegenden Strukturen kommen. Häufig betroffen ist der Schleimbeutel in der Schulter oder die Sehnen der Rotatorenmanschette. Meist zeigt sich anfangs ein sogenannter Anlaufschmerz, der sich durch leichte Bewegungen verbessern lässt. Später kommt es zu Schmerzen während der Belastung oder auch Ruheschmerzen. Die Bewegung im Gelenk geht fortschreitend verloren.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema in dem Artikel Schulterarthrose - Schmerzen/ Symptome
In der krankengymnastischen Behandlung der Schulterarthrose wird versucht die Mobilität des Gelenks weitestgehend zu erhalten, Schmerzen zu lindern und Schonmechanismen und Ausweichbewegungen zu minimieren.
Zunächst sollte in der Physiotherapie dem Patienten ein Gefühl für die Bewegung seiner Schulter vermittelt werden.
Übungen sollten vor dem Spiegel mehrfach beübt werden, bis sie sicher auch selbstständig vom Patienten ausgeführt werden.
Lesen Sie mehr über die Therapie bei einer Schulterarthrose in dem Artikel Physiotherapie bei einer Schulterarthrose.
Im Bodybuilding treten häufig mal Schmerzen auf. Neben vorübergehendem Muskelkater können das auch Gelenkschmerzen sein. Da auch die großen Muskeln wie der Brustmuskel über die Bewegung im Schulterblatt trainiert werden, ist das Gelenk oft sehr starken Gewichten ausgesetzt. Diese drücken die Gelenkflächen aufeinander und belasten das Gelenk somit stark. Werden die Übungen beim Bodybuilding mit solch einer Belastung nur minimal falsch ausgeführt, ist das für das Gelenk bereits eine noch stärkere Beanspruchung. Auch fehlende Regeneration und Pause sind häufig ursächlich für Schmerzen im Schultergelenk beim Bodybuilding. Da das Trainingsziel nicht verfehlt oder nicht längere Zeit aufgebracht werden soll, werden leichte Schmerzen häufig unterdrückt. Sie werden mit der Zeit stärker und können zu chronischen Schmerzen werden. Die dauerhafte Überbeanspruchung der Schultergelenkes beim Krafttraining und Bodybuilding kann somit ursächlich für eine früh entstehende Arthrose sein. Besonders beim Bankdrücken entstehen solche Beschwerden aufgrund einer falschen Technik und zu geringer Gelenksstabilität den Schultergürtel.
Medikamente werden oft eingesetzt um den Patienten die Schmerzen bei der Schulterarthrose zu nehmen und den Entzündungsprozess einzudämmen.
Sind die Symptome der Schulterarthrose nicht mehr konservativ mittels Medikamenten, Physiotherapie, physikalischer Therapie und Bewegungsübungen zu mindern und es kommt zu chronischen, starken Schmerzen und Einschränkungen, kann die Schulterarthrose operiert werden. Bei dem arthroskopischen Eingriff wird versucht das Gelenk wieder weitestgehend herzustellen. Arthrotisch bedingte knöcherne Anbauten werden entfernt, der Schleimbeutel kann entnommen werden und gegebenenfalls kann das Schulterdach etwas abgetragen werden, um den Raum im Gelenk zu vergrößern. Eine andere Option ist bei starkem Verschleiß, der endoprothetische Gelenkersatz. Bei der Totalendoprothese (TEP) werden der Kopf und die Pfanne durch ein künstliches Gelenk ersetzt. Es können auch Inverse Prothesen eingesetzt werden. Hierbei wird der eigentlich konvexe Gelenkpartner - Oberarm zum konkaven und das Schulterblatt zum konvexen Gelenkpartner. Es kann auch nur der Oberarmkopf ersetzt werden, dann spricht man von einer Hemiprothese. Welche Prothese für den Patienten die Beste ist, hängt vom Zustand des Gelenkknorpels, von Begleitverletzungen und vom Alter des Patienten ab. Im Anschluss an die OP findet eine Rehabilitation mit anschließender Krankengymnastik statt. Auch Schultergruppen und Aquafitness für Schulterpatienten werden häufig angeboten. Lesen Sie zu diesem Thema auch den Artikel Physiotherapie nach einer Schulterprothese.
Antworten auf Fragen: "wie lange bin ich danach krank oder was spricht für und gegen eine OP", finden Sie in dem Artikel Physiotherapie bei einer Schulterarthrose
Die Nachbehandlung einer OP der Schulterarthrose folgt einem eng gestaffelten Therapieplan der je nach durchgeführter Operation (z.B. Glättung der Knorpelflächen oder künstlichen Gelenkersatz) leicht variieren kann. Zunächst folgt eine Phase der Ruhigstellung in welcher die betroffene Schulter nicht aktiv bewegt oder belastet werden darf. Trotzdem beginnt in dieser Phase bereits die Nachbehandlung, in der Regel bereits am nächsten Tag nach der Operation. Ein Physiotherapeut wird dabei den Arm des Patienten passiv bewegen, sodass es nicht zu Verklebungen oder Versteifungen des Gelenkes kommen kann. Auch die mechanische Bewegung in einer speziell dafür vorgesehenen Schiene ist möglich. Leichte Bewegungsübung, die ohne Belastung der Schulter durchgeführt werden können, dienen in der ersten Phase ebenfalls zur Erhaltung der Grundbeweglichkeit und Funktionalität. Wenn das Gelenk schließlich wieder aktiv belastet werden darf, beginnt der für die Patienten anspruchsvollere Teil der Nachbehandlung, bei welchem Sie selbst aktiv werden und durch eine Reihe speziell auf sie abgestimmter Übungen die Kraft, Beweglichkeit, Koordination und Stabilität des Gelenks zurückgewinnen (siehe oben).
Wenn Sie sich für noch mehr Informationen über die Physiotherapie bei einer Schulterarthrose interessieren lesen sie hier: Physiotherapie bei einer Schulterarthrose
Im Rahmen der Nachbehandlung einer OP bei Schulterarthrose gibt es zahlreiche passive und aktive Übungen, um die Schulter wieder an die volle Belastbarkeit und Beweglichkeit heranzuführen.
Schulterbeweglichkeit
Für diese Übung setzen Sie sich gerade und aufrecht auf einen Stuhl oder stellen sich gerade hin. Nun spannen Sie ihre Bauchmuskulatur an. Achten Sie darauf nicht in ein Hohlkreuz zu verfallen. Verschränken Sie jetzt ihre Hände hinter dem Rücken wobei Handflächen nach innen zeigen. Nun heben Sie die verschränkten Arme so weit wie möglich an und halten die Position 20 Sekunden.
3 Wiederholungen mit kurzen Pausen.
Kräftigung der Muskulatur
Stellen Sie sich in etwa 30 cm Abstand vor eine Wand und legen die Handflächen auf. Führen Sie nun Liegestütze an der Wand durch (nicht über die Schmerzgrenze hinaus gehen!).
2 mal 10 Wiederholungen.
Dehnung der Muskulatur
Verschränken Sie bei dieser Übung ihre Finger vor der Brust, sodass die Unterarme parallel zum Boden sind und die Ellenbogen nach außen zeigen. Tun Sie nun so als wollten Sie die Hände auseinander ziehen, sodass Sie eine Dehnung im Schultergürtel spüren.
Halten Sie die Dehnung 15-20 Sekunden und wiederholen die Übung nach einer kurzen Pause.
Das Schultergelenk ist häufig schweren Belastungen ausgesetzt, die die Entstehung einer Arthrose begünstigen können. Bei der Schulterartrhose kommt es zum fortschreitenden Verlust des Gelenkknorpels und zu schmerzhaften Bewegungseinschränkungen. Die Therapie erfolgt zunächst konservativ mittels Krankengymnastik, physikalischer Therapie und medikamentöser Therapie. Übungen zur Mobilisation und Kräftigung gehören zum Trainingsprogramm. In der Krankengymnastik kann das Gelenk durch Manuelle Therapie behandelt werden, die umliegenden Strukturen können durch Weichteiltechniken entspannt und mobilisiert werden. In fortgeschrittenen Stadien kann das Gelenk operativ behandelt werden. Es kann arthroskopisch gelenkerhaltend operiert werden, aber auch ein endoprothetischer Gelenkersatz erfolgen. Besonders beim Bodybuiling ist die Schulter sehr starken Belastungen ausgesetzt, die richtige Durchführung von Übungen, das Einhalten von Regeneration und Pause ist essentiell um eine Überbeanspruchung des Gelenkknorpels und somit das Risiko an einer Arthrose zu erkranken, zu vermindern.