Schmerzen/ Symptome bei einer Schulterarthrose

Die Schulterarthrose (auch Omarthrose genannt) ist eine langsam fortschreitende Erkrankungen mit zunächst unspezifischen Symptome. Hierbei kommt es zu einem fortschreitenden Abbau des Knorpels bis hin zum vollständigen Verlust. Bei einer so genannten Knorpelglatze kann es sein, dass bei Bewegung des Schultergelenks Knochen über Knochen reibt und Schmerzen erzeugt. Eine Schulterarthrose betrifft meist Personen höheren Lebensalters, kann jedoch auch durch vorangegangene Verletzungen der Schulter verursacht werden. Abzugrenzen ist hierbei das Schulter-Impingement-Syndrom. Leitgebend für die Diagnose ist die Schmerzsymptomatik und eingeschränkte Beweglichkeit, sodass Mediziner durch eine gezielte Anamnese und spezielle diagnostische Verfahren schnell auf die Diagnose Schulterarthrose schließen können. Lesen Sie mehr zu dem Thema: Schulterarthrose

Symptome

Da sich eine Schulterarthrose meist über Jahre hinweg entwickelt werden die ersten Symptome von vielen gar nicht bemerkt oder nicht mit der Erkrankung in Verbindung gebracht. Erste Symptome einer sich entwickelnden Schulterarthrose können Schulterschmerzen sein, die vor Allem nachts und am frühen morgen auftreten, wenn man in einer falschen Position geschlafen oder die Schulter zu viel Druck abbekommen hat. Ebenso fallen alltägliche Bewegungen schwerer, typischerweise sind dies Überkopfbewegungen, wie beim Haare föhnen oder das nach hinten in die Hosentasche greifen. Die Schulter verliert also mit der Zeit ihren Bewegungsfreiraum. Bei der Schulterarthrose ist diese Bewegungseinschränkungen in alle Richtungen des Gelenks, das bedeutet letztendlich, dass durch eine Schulterarthrose das Gelenk fortschreitend versteift. Tritt diese Versteifung plötzlich und ohne erklärbaren Grund auf, sollte das Krankheitsbilder der Frozen Shoulder abgeklärt werden. Im weiteren Verlauf der Erkrankung sind typische Symptome zunehmende Schmerzen im Ruhezustand, zunächst nach größerer Belastung, später aber auch ohne spezifischen Grund, unerklärlicher Kraftverlust des betroffenen Arms und Bewegungsschmerzen vor Allem bei Rotationsbewegungen der Schulter. Durch die eingeschränkte Beweglichkeit und die dabei auftretenden Schmerzen entwickeln viele Patienten eine Schonhaltung und Vermeiden schmerzhafte Bewegungen, wodurch die Versteifung der Schulter noch schneller fortschreiten kann. 

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Ursachen für die Schmerzen

Die Schmerzen, die bei einer Schulterarthrose entstehen, lassen sich leicht erklären, wenn man die Abläufe, die im Rahmen der Erkrankung in der Schulter ablaufen versteht.
Bei einer gesunden Schulter dient der Gelenkknorpel als Puffer zwischen den Knochen. Er bedeckt die Oberflächen der Gelenkknochen und sorgt so für eine reibungslose und schmerzfreie Beweglichkeit des Gelenks. Bei der Schulterarthrose bildet sich der Gelenkknorpel zunehmend zurück. Zu Beginn der Arthrose wird zunächst der Knorpel selbst in seinem Aufbau verändert. Hohe Wassereinlagerungen im Knorpelgewebe selbst führen dazu, dass der Knorpel weicher wird und nicht mehr dazu in der Lage ist Stöße und  andere Belastungen abzufangen. Dies kann zum Beispiel eine Folge von entzündlichen Vorgängen in der Schulter sein. Infolge Dessen wird der Gelenkknorpel schneller abgerieben. Die dabei entstehenden freien Knorpelstückchen, die sich dann in der Gewebsflüssigkeit befinden sorgen wiederum für die Entstehung weiterer entzündlicher Prozesse und für den Betroffenen Schmerzen verantwortlich ist. Ein Teufelskreis entsteht. Wenn durch den Abrieb der Knorpel letztendlich die Gelenkflächen freiliegen, kann Gelenkflüssigkeit in das Knochengewebe eindringen und dort Zysten bilden, welche schmerzhaft sein können. Durch die Reibung der freien Gelenkflächen, verändert sich die Form der Knochen, sodass die Schulter immer instabiler wird und unbeweglicher wird, wodurch ebenfalls dumpfe bis stechende Schmerzen entstehen.

Darf trotz Schmerzen Sport gemacht werden?

Ob trotz Schmerzen in der Schulter Sport gemacht werden darf, ist abhängig vom Auslöser der Schmerzen und der ausgeübten Sportart. Treten aufgrund von längeren Schonzeiten Schmerzen aufgrund eines eingeschränkten Bewegungsumfangs auf, sollte der Sport beziehungsweise die Übungen unter Aufsicht weiter fortgeführt werden, jedoch nie über die Schmerzgrenze hinaus. Empfehlenswert sind hier vor allem Übungen bei einer Schulterarthrose
Es sollte selbstverständlich sein, dass Mannschaftssportarten wie Basketball oder Fußball, sowie Sportarten die eine hohe Belastung für das Schultergelenk bedeuten( z.B. Tennis und Badminton) ungeeignet sind.

Wie erkenne ich eine Schulterarthrose?

Obwohl die Schulterarthrose eine langsam fortschreitende Erkrankung ist, lässt sie sich von geschulten Fachleuten leicht erkennen. Typische Symptome wie Schmerzen und eingeschränkte Beweglichkeit sind erste Anzeichen. Durch verschiedene Tests und eine Anamnese (genau Erforschung der Krankheitsgeschichte) wird die Vermutung der Schulterarthrose relativ schnell aufgestellt und dann entsprechend mit diagnostischen Verfahren verifiziert.
Ein leichter Test zur Erkennung einer Schulterarthrose ist einfach durchzuführen, indem die Betroffenen ihre Arme über den Kopf ausstrecken sollen. Oft ist dabei ein Knirschen zu spüren und die Bewegung ist nicht reibungslos möglich oder verursacht Schmerzen. Weitere Indikatoren zur Erkennung sind Druckschmerzen, Schwellung des Gelenks und Einschränkungen in der Außenrotation der Schulter. Falls die Gelenkveränderungen zwischen dem Acromion, einem Fortsatz des Schulterblatts, und der Clavicula, dem Schlüsselbein, bestehen, spricht man von einer Schultereckgelenksarthrose.

Bewegungseinschränkung

Bei einer Schulterarthrose geht mit länger andauerndem Krankheitsverlauf die Bewegungsfreiheit der Schulter in alle Richtungen immer weiter verloren. Besonders typisch für eine Schulterarthrose sind zu Beginn zunehmende Probleme bei Arbeiten über dem Kopf oder bei der Außenrotation und dem nach hinten greifen. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der sogenannten Kalkschulter. Betroffene der Schulterarthrose beginnen mit den bei Bewegung einsetzenden Schmerzen bestimmte Bewegungen zu vermeiden, was eine zusätzliche Einschränkung und eine beschleunigte Versteifung der Schulter zur Folge hat.

Übungen um etwas gegen die verlorene Bewegungsfreiheit zu unternehmen finden Sie in derm Artikel Mobilisationsübungen.

Kraftverlust bei fortgeschrittener Arthrose

Wenn die Arthrose bereits so weit fortgeschritten ist, dass die Entzündung auch auf umliegenden Gewebe übergegangen ist und aufgrund der strukturellen Veränderungen Muskel- und Nervengewebe von der Arthrose mit betroffen ist, kann es zu einem deutlich spürbaren Kraftverlust des betroffenen Arms kommen. Insbesondere nach einem Unfall sollte ebenfalls eine Rotatorenmanschettenruptur  ausgeschlossen werdenAuch wenn der Patient aufgrund starker Schmerzen eine Schonhaltung einnimmt und die Muskulatur des Arm und der Schulter immer weniger beansprucht wird, kann dies zu einem Kraftverlust führen. Insgesamt schränkt der Kraftverlust die Personen, die von einer Schulterarthrose betroffen sind, noch mehr in ihrem Alltag ein und die Lebensqualität verschlechtert sich deutlich.

Schmerzen bei einfachen Kräftigungsübungen

Im Rahmen der Therapie einer Schulterarthrose können sowohl während der Physiotherapie bei einer Schulterarthrose, als auch bei der Nachbehandlung zu einer erfolgten Operation Schmerzen bei der Durchführung der Therapieübungen auftreten. Ursachen für die Schmerzen, die vor Allem bei Kräftigungsübungen auftreten, können verschieden sein:

  • falsche Übungsausführung,
  • unbewusste Bewegungen
  • zu hohe Gewichte
  • das Schultergelenk ist durch die lange Schonphase noch sehr geschwächt und muss erst langsam und Schritt für Schritt wieder an die Belastung herangeführt werden.

Es gilt, dass die Betroffenen nicht über die Schmerzgrenze hinaus trainieren sollten und gegebenenfalls die Übung abbrechen. Bleiben die Schmerzen trotz Abbruch weiter bestehen, sollte die Ursache vom Arzt abgeklärt werden. Insgesamt ist es sinnvoll zwischen den einzelnen Kräftigungsübungen ausreichend Pausen einzulegen, um der Schulter Zeit zur Rehabilitation zu geben und sie nicht durch zu viele Reize zu überfordern. Es ist wichtig, dass die Kräftigungsübungen von einem erfahrenen Therapeuten betreut werden und individuell auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt werden.

Weitere Informationen zu Übungen bei einer Schulterarthrose finden Sie hier:

Schmerzmittel

Bei einer Schulterarthrose sind Schmerzmittel oft die erste Wahl zu Beginn einer Therapie, da die Betroffenen durch die Schmerzen stark in ihrer Lebensqualität eingeschränkt sind.

  • Mittel der Wahl sind hier, wenn keine andere Grunderkrankung dagegen spricht, die sogenannten NSAR (Nicht-steroidale-Antirheumatika). Hierbei handelt es sich um  Substanzen, die die Produktion der körpereigenen Schmerz- und Entzündungsstoffe, im Fachjargon Prostaglandine genannt, unterdrücken. Bekannte Wirkstoffe aus dieser Gruppe sind zum Beispiel Ibuprofen, Diclofenac oder Acetylsalicylsäure (ASS).
  • Als Alternative zu den NSAR gibt es die besser verträglichen Coxibe (z.B. Etoricoxib). Dies sind Hemmstoffe eines bestimmten für die Schmerzentstehung verantwortlichen Enzyms, nämlich die Cyclooxygenase 2.
  • Treten bei den Patienten sehr starke Schmerzen auf, die sich mit den schwächer wirksamen Schmerzmittel nicht in den Griff bekommen lassen wird auf sogenannte Opioidanalgetika zurückgegriffen. Dazu zählen unter anderem die Wirkstoffe Codein, Buprenorphin oder Fentanyl.
  • Neben der Therapie mit klassischen Schmerzmitteln können auch Homöopathika und anthroposophische Arzneimittel zum Einsatz kommen.

OP

In einigen Fällen kann bei einer Schulterarthrose eine Operation nötig und sinnvoll sein. Je nachdem in welchem Stadium der Arthrose sich die Schulter befindet können dabei verschiedene Operationsverfahren zum Einsatz kommen. Häufig versuchen die Chirurgen arthroskopisch, also mit einem minimalinvasiven Verfahren, zu operieren.
Dies hat den Vorteil, dass keine großen Operationswunden entstehen und das Infektionsrisiko sinkt. Während der Operation wird dann entweder versucht eine Knorpeltransplantation durchzuführen, überschüssigen Knorpel und beschädigte Strukturen abzutragen und zu glätten oder bei irreparablen Schäden ein künstliches Schultergelenk einzusetzen.

Alternative Behandlungsmöglichkeiten finden Sie hier:

Schmerzen nach einer OP

Schmerzen nach einer Operation der Schulterarthrose sind ganz normal. Natürlich ist es das primäre Ziel der Operation dem Patienten die Schmerzen, die durch die Schulterarthrose entstehen, zu nehmen. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei der Operation um einen mehr oder weniger aufwendigen Eingriff, bei dem die Strukturen des Schultergelenks strapaziert werden.
Durch die Ruhigstellung, Blutergüsse im Gelenk und frische Operationsnarben spüren viele Betroffene gerade in den ersten Tagen nach der OP Schmerzen. Wenn mit der Physiotherapie begonnen wird, können auch die dort passiv ausgeführten Bewegungen Schmerzen bereiten. Das liegt daran, dass verletzte Gewebe gedehnt und längere Zeit nicht beanspruchte Muskeln bewegt werden. In der Regel lassen sich die Schmerzen nach der OP gut mit Schmerzmittel unter Kontrolle bringen. Da die Patienten die Schulter zunächst nicht aktiv belasten sollen, hat dies zwangsläufig eine teilweise Verkümmerung der Muskulatur zur Folge. Wenn die Schonphase vorbei ist, können dabei auch im aktiven Teil der Nachbehandlung bei einer OP noch Schmerzen auftreten, da die Beweglichkeit, Kraft und Flexibilität der Schulter erst wieder hergestellt werden muss.

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Prognose

Wenn eine Schulterarthrose rechtzeitig erkannt oder allgemein gut behandelt wird, haben die Patienten gute Aussichten auf eine positive Prognose. Dank moderner Therapieverfahren ist es möglich die Funktionsfähigkeit der Schulter wieder herzustellen und die Schmerzen in den Griff zu bekommen, sodass Betroffene einer Schulterarthrose ihre Lebensqualität durch Disziplin und Training wiedererlangen können. Essentiell für den Erfolg der Therapie ist jedoch die Mitarbeit und die gute Absprache zwischen allen Beteiligten.

Krankschreibung

Die Krankschreibung bei einer Schulterarthrose ist immer abhängig vom Schweregrad der Arthrose, der Einschränkung, die durch die Erkrankung für die Betroffene Person entsteht und der Art des Berufes. Berufe, die körperliche Arbeit erfordern sind folglich mit einer Schulterarthrose schlechter zu bewältigen als Berufe, die nur ein geringes Maß an physischer Arbeit verlangen. Über eine Krankschreibung entscheidet der behandelnde Arzt also immer individuell. Auch die Dauer der Krankschreibung kann dabei von wenigen Wochen zu mehrerer Monaten variieren.