Von einem HWS Syndrom spricht man, wenn Symptome auftreten, die durch die HWS verursacht werden. Es handelt sich allerdings weniger um eine genaue Diagnose, als um eine Symptombeschreibung. Symptome können im Bereich der HWS selbst, aber auch im Schulter-Nacken-Bereich oder sogar in den Armen auftreten. Eine genaue Ursache ist für die Beschwerden erklärt die Diagnose HWS Syndrom nicht, sie definiert lediglich, dass die Symptome durch die HWS ausgelöst werden
Zu den klassischen Beschwerden bei einem HWS Syndrom gehören:
Häufig werden die Symptome des HWS Syndroms auch genau durch solche Bewegungen erst ausgelöst. Durch Irritationen der aus der HWS austretenden Nerven können Schmerze auch in die Arme ausstrahlen. Nicht selten kommt es durch ein HWS Syndrom zu Kopfschmerzen, durch die verspannte Muskulatur (Spannungskopfschmerzen) oder durch Veränderungen der Durchblutung. Aus ähnlichen Gründen kann es bei einem HWS Syndrom auch zu Schwindel oder Seh- oder Hörstörungen kommen. Die Halsmuskulatur ist ebenfalls am Schluckvorgang beteiligt, also kann auch dieser durch ein HWS Syndrom beeinträchtigt sein.
Weitere Informationen zu den hier genannten Themen finden Sie in diesen Artikeln:
Durch ein HWS Syndrom kommt es häufig zu Kopfschmerzen. Man spricht von Spannungskopfschmerzen, wenn die Beschwerden durch die ständig verspannte Schulter-Nacken-Muskulatur bedingt sind. Die Nerven, die unsere Kopfhaut sensibel innervieren treten im Bereich es oberen hinteren Halses aus, durch die erhöhte Spannung in der Muskulatur können sie beeinträchtigt und irritiert werden, was zu dem klassischen Symptom des Spannungskopfschmerzes führt. Spannungskopfschmerzen ziehen von hinten seitlich über den Kopf bis zur Stirn und treten häufig beidseitig auf. In ihrer Intensität sind sie eher leicht bis mittelschwer, treten dafür aber über längeren Zeitraum auf. Von ihrer Schmerzqualität werden sie als dumpf oder drückend beschrieben.
Durch Veränderungen an der Wirbelsäule direkt kann weiterhin die Durchblutung der Hirnhäute beeinflusst werden, was ebenfalls zu Kopfschmerzen führen kann.
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Übelkeit durch ein HWS Syndrom wird meist nicht direkt durch die Problematik der HWS ausgelöst, sondern durch die begleitenden Symptome:
Die Sehstörung als Symptom eines HWS Syndroms ist häufig durch Durchblutungsstörungen ausgelöst. Innerhalb der HWS verläuft ein wichtiges Gefäß, welches entsprechende Hirnareale durchblutet, die für das Sehen verantwortlich sind. Kommt es bei einem HWS Syndrom zu einer Funktionsstörung der HWS kann auch dieses Gefäß (A. Vertebralis) eingeschränkt werden und es kann zur Mangeldurchblutung der entsprechenden Regionen kommen. Kurzzeitige Gesichtsfeldausfälle, oder Sternchen sehen können hier die Folge sein. Treten die Sehstörungen unabhängig von HWS Bewegungen oder Beschwerden auf, oder sind noch nicht ärztlich abgeklärt, sollte dies dringend erfolgen um eine andere Ursache für die Beschwerden auszuschließen. Auch durch die Beeinträchtigung des Gleichgewichtsorgans, was vom Spannungszustand der Nackenmuskulatur abhängt, können bei einem HWS Syndrom Beschwerden beim Sehen ausgelöst werden.
Da aus der HWS auch Nerven austreten, die für die Bewegung des Zungenbeins wichtig sindm, kann es bei Blockierungen oder Funktionsstörungen der HWS auch zu Beschwerden beim Schlucken kommen. Man spricht hier von der so genannten "Infrahyalen Muskulatur". Beim Schlucken muss sich das Zungenbein frei bewegen können, bei Verspannungen der Muskulatur oder ihrer Funktionsstörung kann der Schluckvorgang unangenehm eingeschränkt sein. Patienten klagen dann über das Gefühl einer Schluckblockade.
Auch durch die rein anatomischen Gegebenheiten kann es bei einer veränderten Statik der HWS auch zu Schluckstörungen kommen. Je nachdem, in welcher Fehlhaltung sich die HWS befindet, kann dies erheblichen Einfluss auf die Halsorgane wie Speiseröhre und Kehlkopf nehmen. Der Schluckvorgang kann hierdurch beeinträchtigt werden. Sollte der Patient länger als 1-2 Wochen an Schluckstörungen leiden, das Gefühl haben einen Kloß im Hals zu haben, oder Begleitsymptome wie Luftnot, Abgeschlagenheit, Fieber oder akute Halsschmerzen haben, sollte dringen ein HNO Arzt aufgesucht werden, um die Ursache der Schluckbeschwerden abzuklären.
Weitere Informationen hierzu finden Sie in dem Artikel "Haltungsschwäche".
Übungen gegen ein HWS Syndrom sind vielfältig und sollten von einem Fachmann für den jeweiligen Patienten individuell abgestimmt werden. Allerdings gibt es einige Ursachen für ein HWS Syndrom, die häufig sind und gegen die es einfach durchzuführende und hilfreiche Übungen gibt.
Eine umfangreiche Sammlunng an Übungen finden Sie in den folgenden Artikeln:
Die Therapie eines HWS Syndrom richtet sich nach der Ursache. Diese sollte zunächst in einem genauen Befund herausgestellt werden, um entsprechende passende Maßnahmen zu ergreifen.
Teil der Therapie sind neben
Die Einnahme von Schmerzmitteln sollte dosiert erfolgen und bei längerfristig bestehenden Schmerzen mit einem Arzt abgesprochen werden, um Nebenwirkungen zu verhindern. Die aktive Teilnahme des Patienten an der Therapie ist essentiell um langfristige Erfolge zu erzielen. Eine bewusste Haltung im Alltag, eine Überprüfung von Arbeitsplatz und Freizeitverhalten können ebenfalls hilfreich sein, um ein HWS Syndrom effektiv zu behandeln.
Die Ursachen für ein HWS Syndrom sind vielfältig und sollten in jedem Fall individuell abgeklärt werden:
Ein HWS Syndrom sollte abgeklärt werden, um ernsthafte Erkrankungen wie eine Spinalkanalstenose, einen Bandscheibenvorfall oder eventuelle Tumore abzuklären.