Auch wenn Rückenschmerzen oftmals harmlos sind und meistens ohne Therapie von alleine verschwinden, können Rückenschmerzen äußerst unangenehm sein und die Beweglichkeit erheblich einschränken. Natürlich entsteht da der Wunsch nach Schonung. Aber genau das Gegenteil ist in den meisten Fällen indiziert. Betroffene sollen sich möglichst weiter bewegen und entspannen.
Die Annahme, dass bei Rückenschmerzen Schonen und Bettruhe angesagt ist, ist längst überholt. Wer langfristig etwas gegen Rückenschmerzen tun möchte, sollte regelmäßig seine Rücken- und Bauchmuskulatur trainieren. Folgende Übungen sind beispielsweise dafür gut geeignet und können ohne Gerät gemacht werden:
1) Brücke: Der Betroffene legt sich in Rückenlage auf eine Matte. Die Füße sind aufgestellt und die Arme liegen so neben dem Körper, dass die Handflächen nach unten zeigen. Die Aufgabe ist es nun, das Becken soweit anzuheben bis die Schultern, Becken und Knie eine Linie bilden. Zunächst soll die Position für 10-15 Sekunden gehalten werden, bevor das Becken wieder abgesenkt wird. Klappt diese Übung gut, soll der Übende nicht nur sein Becken anheben, sondern auch abwechselnd das linke und das rechte Bein vom Boden anheben und strecken. Das ausgestreckte Bein soll die gebildete Körperlinie verlängern. Die Übung kräftigt nicht nur den Rücken, sondern auch Gesäß und Beine.
2) Vierfüßlerstand: Der Übende geht in den Vierfüßlerstand. Dabei muss er darauf achten, dass die Knie senkrecht unter den Hüften positioniert sind und die Hände unterhalb der Schultern. Nun wird der linke Arm nach vorne und gleichzeitig das rechte Bein nach hinten gestreckt. Dann werden der linke Ellenbogen und das rechte Knie unter dem Oberkörper zusammengeführt, bis sie sich berühren. Anschließend wieder strecken. Im Wechsel soll diese Übung 10 mal durchgeführt werden, bevor ein Seitenwechsel stattfindet. Neben dem Rücken werden die Arme und Beine dabei zusätzlich trainiert.
3) Hund und Katze: Wieder geht der Betroffene in den Vierfüßlerstand. Nun legt er sein Kinn auf die Brust und macht seinen Oberkörper ganz rund, wie einen Katzenbuckel. Die Position wird 5 Sekunden gehalten. Anschließend wird der Kopf weit nach vorne gestreckt, bzw. in den Nacken gehoben und die Wirbelsäule gerade durchgestreckt. Dazu wird der Brustkorb nach unten gedrückt. Auch diese Position 5 Sekunden halten. Im Wechsel soll die Übung ca. 1 Minute durchgeführt werden und mobilisiert die gesamte Wirbelsäule.
4) Superman: Der Übende legt sich in Bauchlage auf eine Matte. Seine Fußspitzen sind aufgestellt und die Arme nach vorne gestreckt. Nun hebt er seinen Kopf und Oberkörper leicht von der Unterlage ab, der Blick bleibt aber immer in Richtung Boden, damit die Halswirbelsäule in Verlängerung der gesamten Wirbelsäule steht. Die Position soll 3x 15 Sekunden gehalten werden. Ist die Übung zu einfach, soll der Übende zusätzlich mit seinen Händen leichte Auf- und Abwärtsbewegungen machen.
5) Sit-ups: Um den Gegenpol der Rückenmuskulatur, nämlich die Bauchmuskulatur nicht zu vernachlässigen, eignen sich Sit-ups. Der Übende liegt in Rückenlage auf dem Boden. Die Beine werden aufgestellt und die Arme hinter dem Kopf verschränkt/ bzw. gehalten. Nun hebt der Übende seinen Kopf und Oberkörper leicht an und richtet seinen Blick zur Decke. Anschließend die Spannung wieder lösen. 3x15 Wiederholungen durchführen.
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In den meisten Fällen ist bei Rückenschmerzen keine spezielle Therapie erforderlich. Oftmals verschwinden die Symptome nach ein paar Tagen von selbst. Ist dies nicht der Fall, muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache der Rückenschmerzen festzustellen. Dementsprechend gestaltet sich die Therapie.
In erster Linie erfolgt die Behandlung bei Rückenschmerzen konservativ. Es gilt dann bei jeglicher Therapie die Schmerzen zu lindern. Nur so können mögliche Schonhaltungen und somit erworbene Fehlhaltungen vermieden werden. Im akuten Fall hilft es meistens sich in Rückenlage auf den Boden zu legen und die Beine auf einem Stufenlagerungskissen/Stuhl im rechten Winkel abzulegen. Diese Position entspannt die Wirbelsäule. Zudem sollte der Betroffene sich moderat bewegen, beispielsweise langsame Spaziergänge machen, schwimmen gehen oder leichte Dehnungsübungen durchführen.
Ganz wichtig ist, dass die Rückenschmerzen nicht chronisch werden und sich ein Schmerzgedächtnis im Gehirn ausbildet. Um die Schmerzen zu lindern, werden in erster Linie Wärme und Massagen eingesetzt. Diese führen zu einer besseren Durchblutung in der schmerzhaften Region und sorgen für Entspannung. Reicht das nicht aus, können für einen begrenzten Zeitraum Schmerzmittel wie z.B. Paracetamol oder Ibuprofen eingenommen werden.
Ist der Patient wieder schmerzfrei, soll unbedingt mit Rückenübungen zum Muskelaufbau begonnen werden. Sind die Muskeln gestärkt, halten sie den Rücken wie ein Korsett aufrecht und vermeiden Rückenschmerzen. Weitere wichtige Ziele sind eine Haltungsverbesserung und eine verbesserte Beweglichkeit. Denn langfristig können nur so Rückenschmerzen reduziert werden. Um abgestimmte Übungen zu erlernen, empfiehlt es sich eine Rückenschule zu besuchen und/oder einen Physiotherapeuten aufzusuchen. Nur in seltenen Fällen ist bei Rückenschmerzen eine Operation erforderlich. Das ist zum Beispiel bei Tumorerkrankungen oder schwerwiegenden Bandscheibenvorfällen der Fall. Liegen die Ursachen im psychischen Bereich hilft eine Psychotherapie/Verhaltenstherapie, um Stressoren zu identifizieren und Stress abzubauen.
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Natürlich hat jeder Mensch bei Schmerzen die Tendenz und den Wunsch sich zu schonen und vermeidet jegliche Bewegung die schmerzt. Bei Rückenschmerzen führt dieses Verhalten leider meist nur zur Verschlechterung der Symptomatik, da sich durch die mangelnde Bewegung oder Schonhaltung die umliegende Muskulatur nur noch weiter verspannt. Bei Rückenschmerzen hilft moderate Bewegung daher am besten.
Ein Rückentraining baut die Muskulatur auf und wird durch leichte Dehnungs- oder Mobilisationsübungen zur Entspannung der Muskulatur ergänzt. Studien zufolge haben 8 von 10 Menschen mit Rückenschmerzen eine zu schwache Rumpfmuskulatur. Ein gezieltes Bauch- und Rückenmuskeltraining ist daher ein Muss für alle die ihren Rücken langfristig stärken und Rückenschmerzen vermeiden wollen. Dabei gilt, je regelmäßiger trainiert wird und je gezielter genau die zu schwachen Muskelgruppen angesprochen werden, desto effektiver ist das Rückentraining. Am besten erlernt man entsprechende Übungen in Rückenschul-Kursen oder beim Physiotherapeuten. Denn nur wenn die Übungen korrekt ausgeführt werden, sind sie auch wirksam.
Aber auch andere moderate Bewegungen sind empfehlenswert. Besonders gut eignen sich Schwimmen, Aquafitness, Spazieren, Tanzen oder Nordic Walking. Stauchende Sportarten wie z.B. Kampfsportarten, Turmspringen, Trampolin oder aber Sportarten mit einseitiger Körperbelastung, wie z.B. Golf oder Tennis sollten Sie hingegen meiden. Sie stellen eine große Belastung für den Rücken dar.
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Als Rückentrainer werden alle Fitnessgeräte verstanden, die die Rumpfmuskulatur des Anwenders aufbauen und kräftigen sollen. Denn die meisten Rückenschmerzen haben unabhängig von ihrer Ursache eines gemeinsam: ihnen zugrunde liegt ein Ungleichgewicht der Muskulatur (Muskuläre Dysbalancen) im Rumpfbereich. Dieses entsteht beispielsweise durch eine Fehlhaltung, eine zu starke Belastung bei schwerer körperlicher Arbeit oder aber auch fehlender Beanspruchung im Alltag. Dieses Ungleichgewicht und die damit einhergehenden Schmerzen lassen sich langfristig nicht durch Schmerztabellen, Massagen oder weitere passive Maßnahmen beheben, sondern nur durch ein gezieltes Training der entsprechenden Muskelgruppen. Zeitgleich verbessert sich durch das Training an einem Rückentrainer die Körperhaltung, wodurch wiederum Rückenschmerzen gelindert und vermieden werden.
Lassen Sie ihre Muskulären Kräfte testen um ein gezieltes Training planen zu können. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Seite: Laufanalyse-Frankfurt/ Rückendiagnostik
Weitere Rückentrainer sind beispielsweise Reizstromgeräte, Sling-Trainer oder auch die Klimmzugstange. Egal welcher Rückentrainer verwendet wird, alle Übungen sollten kontrolliert und langsam durchgeführt werden. Zunächst sollten die Übungen unter Anleitung eines Physiotherapeuten oder Sportlehrers/Fitness-Trainers erlernt werden.
Rückenprotektoren dienen dem Schutz der Wirbelsäule bei Sportarten, die ein großes Risiko für Stürze in schneller Geschwindigkeit darstellen. Für Motorradfahrer ist das Tragen von Rückenprotektoren verpflichtend, sodass diese meist bereits in die spezielle Motorradbekleidung integriert sind. In jedem Fall müssen solche der Prüfnorm CE EN1621-2 entsprechen. Aber auch bei anderen Sportarten, wie dem Snowboarden, dem Skifahren oder Inline-Skating ist es sinnvoll Rückenprotektoren zu tragen. Diese müssen zwar nicht der oben angegebenen Norm entsprechen, sollten aber dennoch ein Prüfsiegel vom TÜV tragen. Zudem sollen sie unbedingt vom Nacken- bis zum Lendenbereich reichen, um die Wirbelsäule in ihrer gesamten Länge zu schützen.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Hartschalenprotektoren und Softprotektoren. Die Hartschalenprotektoren erinnern an eine Art Panzer. Sie werden ähnlich wie ein Rucksack über der Kleidung getragen und bestehen aus überlappenden Elementen aus Kunststoff und Leder. Der Vorteil dieser Hartschalenprotektoren liegt darin, dass sie nicht nur im Falle eines Sturzes diesen abfedern, sondern auch verhindern, dass sich spitze Gegenstände in den Rücken bohren. Der Nachteil ist, dass sie sich weniger gut an die Körperkontur anpassen und die Bewegungsfreiheit etwas einschränken. Softprotektoren bestehen hingegen größtenteils aus Weichschaum und passen sich so optimal den Körperkonturen an. Wie ein Unterhemd werden diese unter der Kleidung getragen, verrutschen nicht und haben nur ein geringes Gewicht. Allerdings bieten sie weniger Schutz bei einem Aufprall.
Egal für welches Modell man sich entscheidet, sie sollen eine hohe Schlagdämpfung bieten (am besten eine Restschlagkraft von weniger als 8.000 Newton). Zudem sollte der Protektor gut passen, nicht verrutschen aber den Träger auch nicht einengen. Normalerweise bietet der Rückenprotektor 5 Jahre sicheren Schutz – nach einem Sturz muss er aber zwingend ausgetauscht werden, auch wenn er von außen unbeschädigt aussieht.
Bei Rückenschmerzen sind Rückenbandagen eine gute Alternative zu Schmerztabletten. Sie haben keine Nebenwirkungen und dienen dazu, den Rücken, insbesondere die Lendenwirbelsäule zu stützen, aufrecht zu halten und zu entlasten. Sie geben dem Anwender Halt und sorgen für eine aufrechte Haltung. Dementsprechend sind sie nicht nur bei Rückenschmerzen geeignet, sondern auch zu deren Prävention. So ist es beispielsweise sinnvoll, eine Rückenbandage bei schwerer körperlicher Betätigung umzulegen.
Rückenbandagen bestehen meist aus einem elastischen und atmungsaktiven Netz- und Stoffmaterial mit Zuggurten und sehen wie ein breiter Gürtel oder Nierenwärmer aus. In den meisten Fällen kann der Anwender die Rückenbandage ohne weitere Hilfe selbst umlegen.
Je nachdem, ob die Rückenbandage zur Akutversorgung und Schmerzlinderung, zur Rehabilitation oder zur Vorbeugung gedacht ist, unterscheiden sich die Rückenbandagen in ihrem Aufbau und ihrer Funktion. Beispielsweise haben viele Rückenbandagen eine Pelotte eingearbeitet, die mit Massagenoppen ausgestattet sind: bewegt sich der Anwender, drücken die Massagenoppen auf die Muskulatur, sodass die Durchblutung angeregt wird und Verspannungen gelöst werden. Andere Modelle sind mit eingearbeiteten Stäben versehen, sodass eine optimale Aufrichtung der Lendenwirbelsäule gewährleistet wird. Das gleiche Prinzip verfolgen Rückenbandagen mit integrierten Luftpolstern. Erhältlich sind Rückenbandagen über das Internet oder Sanitätshäusern. Letztere haben den Vorteil, dass geschultes Personal ein passendes Modell aussucht und den Sitz überprüft.
Rückenschmerzen kennt jeder – abgesehen von Infekten sind sie die zweithäufigste Ursache dafür, dass Menschen in Deutschland einen Arzt aufsuchen. 70% der Deutschen leiden mindestens einmal im Jahr unter ihnen. Dabei können sich Rückenschmerzen auf verschiedenste Weise äußern; beispielsweise ziehend, stechend, reißend oder gar pochend und auch die Lokalisation variiert von der Halswirbelsäule bis hinunter zum Kreuzbein. Rückenschmerzen gehören laut neuesten Umfrageergebnissen zu den unangenehmsten Schmerzen, die ein Mensch haben kann.
Starke Schmerzen bedeuten nicht zwangsläufig, dass ihnen eine ernsthafte Ursache zugrunde liegt. Tatsächlich entstehen Rückenschmerzen oftmals aufgrund von Bewegungsmangel, einer vorwiegend sitzenden Tätigkeit oder einer schlechten Körperhaltung. Die Wirbelsäule erfährt in diesem Fall eine einseitige Belastung, die nicht ihrem anatomischen Aufbau entspricht. Langfristig ergibt sich eine Muskeldysbalance: einige Muskeln werden zu wenig benutzt und verkürzen sich – andere wiederum werden überlastet und überdehnen sich. Oftmals führt dieser Vorgang zu Verspannungen. Es kann auch vorkommen, dass durch eine Fehlhaltung Nerven eingeklemmt werden und diese Schmerzen verursachen.
In seltenen Fällen sind die Rückenschmerzen spezifisch, das bedeutet, dass es für sie eine körperliche Ursache gibt. Dazu zählen Wirbelsäulendeformitäten, wie z.B. Skoliose, Kyphose oder Morbus Bechterew. Im höheren Alter sind es in erster Linie Abnutzungserscheinungen wie z.B. Arthrose, eine Wirbelkanalverengung oder Osteoporose, die die Schmerzen auslösen. Nur in sehr seltenen Fällen sind Rückenschmerzen ein Hinweis auf einen Tumor.
Werden die Rückenschmerzen noch von anderen Symptomen, wie z.B. Lähmungen, Gefühlsstörungen oder plötzlicher Inkontinenz begleitet, muss bei Rückenschmerzen auch immer an einen möglichen Bandscheibenvorfall oder einen Wirbelkörperbruch gedacht werden. Natürlich können solche Beschwerden auch in Folge von Verletzungen, wie z.B. einem Schleudertrauma oder Sturz auf den Rücken auftreten. Zu beachten ist, dass Rückenschmerzen auch ein Symptom von rücken-fernen Körperregionen sein können, beispielsweise bei Nierensteinen, Regelschmerzen oder Bauchspeicheldrüsenkrankheiten.
Neben den körperlichen Ursachen, können auch psychische Faktoren, wie z.B. Depressionen oder Stress, Auslöser von Rückenschmerzen sein.