Schulter TEP Schmerzen

Bei einer Schulter- TEP wurde sowohl Kopf als auch Pfanne des Gelenks zwischen Oberarm und Schulterblatt künstlich ersetzt, zum Beispiel zur Therapie einer weit fortgeschrittenen Schultergelenksarthrose. Schulter- TEPs werden seltener eingesetzt als zum Beispiel Knie- oder Hüft- TEPs, da die Schultergelenksarthrose seltener ist und auch die Verankerung der Endoprothese an der Schulter schwieriger ist. Schmerzen im Anschluss an die Operation sind ganz normal und können auch noch weiter im Verlauf der Nachbehandlung andauern. Leider wird die Implantation einer Schulter- TEP auf dem heutigen Stand meist mit einer Einschränkung der Funktion einhergehen, da es schwierig ist, dieses komplexe Gelenk künstlich genau wiederherzustellen. Schmerzen aufgrund von Muskelverspannungen oder aufgrund einer Fehlhaltung können in der Physiotherapie und in der physikalischen Therapie behandelt werden. Umfassende Informationen zu diesem Thema finden Sie in dem Artikel: Schulter TEP

Symptome

Besonders direkt nach der Operation treten häufig starke Schmerzen im Schulterbereich auf, diese können vor allem in den Bereich des Deltamuskels ausstrahlen. Auch Taubheitsgefühle oder Kribbeln in diesem Bereich oder in den Fingern können auftreten, dies sollte im Normalfall nach einigen Tagen wieder verschwunden sein, andernfalls sollte der behandelnde Arzt kontaktiert werden.
Direkt nach der Operation sind auch Schmerzen bei der Bewegung der Schulter, vor allem beim Abspreizen und beim nach Außen drehen, normal. Diese sollten aber im Verlauf der Nachbehandlung nach einigen Wochen deutlich schwächer werden, wenn die Wundheilung weiter fortgeschritten ist. Eine Schulter- TEP kann das komplexe Zusammenspiel der Gelenkpartner nicht in jeden Fall perfekt nachbilden. Deshalb ist es zu erwarten, dass Beweglichkeitseinschränkungen bestehen bleiben, diese können zu Muskelverspannungen führen, die auch im weiteren Verlauf zu Schmerzen führen können.

Ursachen für die Schmerzen

Die Schmerzen bei einer Schulter- TEP können verschiedene Ursachen haben.

  • Direkt nach der Operation überwiegen meist die Wundschmerzen, die durch die verletzten und während der Operation gedehnten Strukturen wie Haut und Muskulatur verursacht werden. Diese Schmerzen sollten nach wenigen Wochen deutlich schwächer geworden sein und können mit Schmerzmitteln gut behandelt werden.
  • Eine andere Ursache haben Schmerzen, die länger andauern als die initialen Wundschmerzen und zum Beispiel besonders bei Bewegung und Belastung auftreten. Zu Beginn müssen sich die Muskeln und Sehnen, die über Schmerzrezeptoren verfügen, an die neue Situation des Gelenks anpassen. Später können bestehende Bewegungseinschränkungen und die fehlende Bewegung des Gelenks dazu führen, dass diese Strukturen verkleben und eine zu hohe Spannung aufbauen. Es entsteht ein Teufelskreis, denn die durch die Schmerzen eingenommene Schonhaltung verursacht weitere Verkürzung und Verklebung der Muskeln und Sehnen.
  • Natürlich können die Schmerzen in der operierten Schulter auch durch die Prothese selbst verursacht sein, wenn das Material nicht vollkommen passgenau angepasst werden konnte, sich die Prothese gelockert hat oder sogar luxiert ist. Deshalb sollten anhaltende Schmerzen in jedem Fall vom behandelnden Arzt abgeklärt werden.

Darf Sport gemacht werden

Ungefähr 3 Monate nach der Operation sind mit einer Schulter- TEP die meisten Alltagstätigkeiten wieder möglich, auch zum Beispiel über-Kopf-Arbeiten. In diesem Zeitraum kann auch die sportliche Aktivität langsam wiederaufgenommen werden.
Begonnen werden sollte dabei mit langsamen, fließenden Bewegungen, Sportarten, bei denen Sturzgefahr besteht oder die mit ruckartigen Armbewegungen verbunden sind, sollte mit einer Schulter- TEP ganz vermieden werden. Da ein Teil der Schmerzen bei einer Schulter- TEP auch durch Bewegungsmangel und darauffolgende Bewegungseinschränkungen verursacht sein können, kann und sollte die Schulter trotzdem bewegt werden. Sehr starke Schmerzen, die nach der Bewegung noch andauern, sollten aber mit dem Arzt abgeklärt werden.

Sport/Übungen, welche Sie mit einer Schulter TEP durchführen dürfen, finden Sie beispielsweise auf diesen Seiten:

Bewegungseinschränkung

Das Schultergelenk besteht aus einer sehr kleinen Gelenkpfanne und einem im Verhältnis dazu sehr großen Gelenkkopf, die knöcherne Führung ist deshalb, anders als zum Beispiel bei der Hüfte, eher gering. Aufgrund dieser ungünstigen Verhältnisse kommen Schulter- TEPs eher selten und oft als letzte Lösung zum Einsatz. Es ist schwierig, die Stabilität und Flexibilität dieses komplexen Gelenks wiederherzustellen, weshalb oft, auch bei einem guten OP- Ergebnis, Bewegungseinschränkungen zurückbleiben können. Besonders das Abspreizen und das nach außen drehen der Schulter ist oft eingeschränkt.
Schon direkt nach der Operation wird dem durch die passive Bewegung in einer Motorschiene entgegengewirkt. In der folgenden Reha oder in der ambulanten Physiotherapie kann der Bewegungsumfang dann weiter verbessert und die Muskulatur wiederaufgebaut werden. Durch Haltungsschulung werden bestehende Schonhaltungen korrigiert und aus einer guten Ausgangshaltung heraus kann im Anschluss die Beweglichkeit verbessert werden. Die Kräftigung der Muskulatur und die Schulung der Koordination haben einen ebenso wichtigen Stellenwert in der Therapie. Kombiniert mit Übungen für Zuhause, die der Patient täglich selbst ausführen kann, kann die Beweglichkeit meist schon um ein Vielfaches gesteigert werden.
Die Schulter ist ein Gelenk, das bei Bewegungsmangel und Schonhaltung besonders schnell mit Bewegungseinschränkungen reagiert.

Weitere Informationen fnden Sie in diesen Artikel:

Kraftverlust

In den ersten Tagen nach der OP ist das Gefühl von Kraftlosigkeit im Arm normal. Die Wundheilung ist noch nicht abgeschlossen und die gelenkumgebenden Strukturen wie die Gelenkkapsel, Muskeln, Sehnen und Bänder, sind eventuell irritiert worden und zeigen eine Entzündungsreaktion. Möglich ist auch, dass unter der Operation ein Nerv irritiert oder verletzt worden ist. In diesem Fall kann es zusätzlich zum Kraftverlust zu Taubheitsgefühl, Kribbeln oder Missempfindungen kommen, was dem behandelnden Arzt mitgeteilt werden sollte. Nerven regenerieren sich sehr langsam, weshalb eine solche Verletzung für sehr lange Zeit Symptome verursachen kann. Später im Verlauf der Nachbehandlung ist auch ein leichtes Training zum Muskelaufbau wichtig, um das Gefühl des Kraftverlustes zu beseitigen.

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Schmerzmittel

Die Schmerzmedikation nach einer Schulter- TEP unterscheidet sich von Klinik zu Klinik.
Im Allgemeinen wird die Einnahme von entzündungshemmenden Schmerzmitteln wie zum Beispiel Ibuprofen empfohlen, die Maximaldosis beträgt dabei 2400 mg pro Tag. Im Regelfall werden bedarfsorientiert 400- 800 mg verabreicht.
Auch im späteren Verlauf der Nachbehandlung gilt diese Dosierung je nach Stärke der Schmerzen, es ist aber auf keinen Fall als Dauermedikation zu betrachten. In besonderen Fällen, mit starken, anhaltenden Schmerzen können auch stärkere Schmerzmittel wie Opioide nach Ermessen des Arztes zum Einsatz kommen. Damit soll einer möglichen Chronifizierung des Schmerzes vorgebeugt werden.

Schmerzen bei einfachen Kräftigungsübungen

Kräftigungsübungen sollten nach dem Einsetzen einer Schulter- TEP zunächst unter Aufsicht eines Physiotherapeuten durchgeführt werden. Zwar ist es unwahrscheinlich, dass Übungen zu Schäden an der Endoprothese oder ihrer Verankerung führen, aber die korrekte Ausführung der Übungen und eine richtig dosierte Belastung sind wichtig für den Therapieerfolg. Vor allem zu Beginn ist es fast unmöglich, die Behandlung vollkommen schmerzfrei zu gestalten. Auch einfache Kräftigungsübungen sind für die gerade operierten Strukturen eine ungewohnte Belastung, die schnell zu Verspannungen und Muskelkater führen können.
Starke Schmerzen, die auch nach Beendigung der Übungen noch andauern, sollten allerdings nicht auftreten. Diese können ein Indiz dafür sein, dass die Übungen zu schwer waren oder zu früh zu viel trainiert wurde. In diesem Fall sollte mit einfacheren, mobilisierenden Übungen begonnen werden. In seltenen Fällen können starke Schmerzen bei Kräftigungsübungen auch auf eine Lockerung oder Luxation der Prothese hinweisen, weshalb in diesem Fall der behandelnde Arzt informiert werden sollte.

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Prognose

Eine Schulter- TEP wird zum Beispiel bei Patienten mit fortgeschrittener Schultergelenksarthrose oder rheumatoider Arthritis eingesetzt und verspricht bei diesen Patientengruppen Schmerzlinderung bis zur Symptomfreiheit. Obwohl die Schulterendoprothesen ständig weiterentwickelt werden, gibt es keine Garantie für eine endgradige Beweglichkeit nach der Operation. Diese kann in der nachfolgenden Physiotherapie meist verbessert werden, sodass kaum Funktionseinschränkungen zurückbleiben müssen. Eine Schulter- TEP hat eine Haltbarkeit von ca. 15 bis 20 Jahren, danach muss sie operativ ausgetauscht werden.

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Krankschreibung

Der Krankenhausaufenthalt nach einer Schulter- TEP beträgt meist 10 bis 12 Tage, danach beginnt im Regelfall eine stationäre oder ambulante Reha, die 3- 4 Wochen in Anspruch nimmt. Wie lange der Patient krankgeschrieben ist, hängt vom ausgeübten Beruf und von der Arbeitsbelastung ab.
Ein Bürojob kann nach ungefähr 3 Monaten wieder ausgeübt werden, ein Beruf, der das Tragen von schweren Lasten erfordert, kann unter Umständen erst nach frühestens 6 Monaten wiederaufgenommen werden. Gegebenenfalls muss in Absprache mit dem behandelnden Arzt eine Anpassung der Arbeitsumstände erfolgen.